Werder Bremen - Hertha BSC Berlin 4:0 (3:0) Werder kommt gut aus der Winterpause

Bremen (rpo). Anders als in den vergangenen Jahren ist Werder Bremen gut aus der Winterpause gekommen. Der Herbstmeister ließ Hertha BSC Berlin beim 4:0 (3:0) keine Chance. Herthas neuer Trainer Hans Meyer hatte sich seinen Einstand anders vorgestellt.

Vor 34.500 begeisterten Zuschauern im Weserstadion begannen beide Mannschaften die Rückrunde so, wie sie die Hinserie beendet hatten. Torjäger Ailton (17./30.) zeigte sich erneut treffsicher und erzielte seinen 17. und 18. Saisontreffer, der Franzose Johan Micoud (35.) erhöhte noch vor der Pause für die Gastgeber gegen eine erschreckend harmlose Berliner Mannschaft, bei denen auch der neue Trainer Hans Meyer noch keine Wende zum Besseren bewirken konnte. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Nelson Haedo Valdez (90.).

Nur in der ersten Viertelstunde konnten die Gäste aus der Hauptstadt bei Dauerregen an der Weser mithalten. Der Brasilianer Marcelinho wurde in dieser Phase zur "tragischen Figur" für die Hertha. Zunächst scheiterte der 28-Jährige in der dritten Minute völlig freistehend nach einer Unaufmerksamkeit der Bremer Abwehr an Schlussmann Andreas Reinke. Dann setzte er noch eins drauf: Mit einem völlig unerklärlichen Rückpass spielte er Ailton an. Der Brasilianer nahm das Geschenk dankend an, spielte den Berliner Torwart Christian Fiedler aus und schob völlig cool zur Bremer Führung ein.

Berliner Dämme brachen nach Rückstand

Danach brachen bei den Berlinern fast alle Dämme. Die Gäste hatten dem Bremer Angriffswirbel nur noch wenig entgegenzusetzen und waren vor allem in der Abwehr gegen den schnellen Ailton und seinen Partner Ivan Klasnic überfordert. So ließ Ailton bei seinem zweiten Treffer Nationalspieler Marko Rehmer ganz schlecht aussehen, bei Micouds Tor leistete sich Dick van Burik einen schweren Fehler.

"Herbstmeister" Werder, der nun nach dem 18. Spieltag insgesamt zum 100. Mal in der Bundesliga-Geschichte auf dem ersten Tabellenplatz steht, ist damit der erhoffte gute Start in die Rückserie gelungen. Auch in den vergangenen beiden Jahren hatten die Norddeutschen jeweils eine glänzende Hinrunde absolviert, verspielten ihre glänzende Ausgangsposition aber jeweils in der zweiten Saisonhälfte. Diese Gefahr scheint nach dem Auftritt am Samstag gebannt. Werder ist nun bereits seit neun Spielen ungeschlagen, während die Berliner, die auf vier Stammspieler verzichten mussten, nunmehr seit sechs Partien sieglos sind. Torjäger Fredi Bobic, der wegen der Verletzung von Luizao quasi auf Bewährung spielte, setzte im Berliner Angriff keinerlei Akzente und blieb völlig harmlos.

Neben Ailton ragte bei den Bremern, die in der zweiten Halbzeit einen Gang zurückschalteten, der finnische Neuzugang Pekka Lagerblom heraus. Der 21-Jährige ersetzte im Mittelfeld Fabian Ernst absolut gleichwertig. Ernst musste in die Verteidigung rücken, um den verletzten Mladen Krstajic zu vertreten. Ailton wurde bei seiner Auswechslung in der 72. Minute von den Zuschauern mit "standing ovations" verabschiedet. Bei den Berlinern zeichneten sich lediglich Malik Fathi und Bart Goor aus.

STIMMEN:

Trainer Thomas Schaaf (Werder Bremen): "Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und dem Spiel. Wir konnten umsetzen, was wir im Training gezeigt haben. Die Mannschaft war gut vorbereitet. Wir haben heute ein überzeugendes Spiel gesehen. Wir haben sehr homogen ineinander gearbeitet und schöne Tore erzielt. Die Mannschaft hat ein Signal gegeben, dass wir weiter unseren Weg gehen wollen."

Trainer Hans Meyer (Hertha BSC Berlin): "Wir wollten heute nachweisen, dass sich in den letzten vier Wochen etwas getan hat. Ich war der Meinung, dass die Mannschaft von der Grundstimmung her da war. Wir haben nur 17 Minuten gezeigt, dass wir normal mitspielen. Bis zum 0:1 haben wir gut gestanden und hatten auch eine große Chance. Danach haben wir gespielt, als ob wir nicht trainiert hätten. Da war die Verunsicherung des Herbstes wieder da."

STATISTIK:

Bremen: Reinke - Davala, Ismael, Ernst, Stalteri (83. Magnin) - Lisztes (76. Schulz), Borowski, Micoud, Lagerblom - Ailton (72. Valdez), Klasnic

Berlin: Fiedler - Madlung, Friedrich, Rehmer, Fathi - van Burik (38. Simunic), Goor - Karwan (70. Ludwig), Marcelinho, Mladenow (46. Dardai) - Bobic

Schiedsrichter: Dr. Merk (Kaiserslautern)

Tore: 1:0 Ailton (17.), 2:0 Ailton (30.), 3:0 Micoud (35.), 4: 0 Valdez (90.)

Zuschauer: 34.500

Beste Spieler: Lagerblom, Ailton - Goor, Fathi

Rote Karten: keine

Gelb-Rote Karten: keine

Gelbe Karte: - Simunic

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