Bundesliga Gereizter Dutt will "Taten folgen lassen"

Bremen · Schon wieder. Es passiert schon wieder. Eigentlich sollte in Bremen unter dem neuen Werder-Trainer Robin Dutt doch alles besser werden, Grün-Weiß wollte in der Fußball-Bundesliga endlich wieder glänzen – wie früher. Doch stattdessen müssen die Fans schon wieder Angst um ihren Klub haben. Den einst stolzen Hanseaten droht der Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Und das tut weh.

Robin Dutt – Halb-Inder, Trainer, Funktionär
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Foto: dpa, Dominique Leppin

Schon wieder. Es passiert schon wieder. Eigentlich sollte in Bremen unter dem neuen Werder-Trainer Robin Dutt doch alles besser werden, Grün-Weiß wollte in der Fußball-Bundesliga endlich wieder glänzen — wie früher. Doch stattdessen müssen die Fans schon wieder Angst um ihren Klub haben. Den einst stolzen Hanseaten droht der Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Und das tut weh.

Das 0:7-Debakel vergangene Woche gegen Bayern München hat seine Spuren hinterlassen, tiefere, als sie in Bremen zugeben wollen. Dutt wirkte vor der Partie bei Hertha BSC in Berlin am Freitag (20.30 Uhr/Live-Ticker) ungewohnt gereizt, wortkarg, dünnhäutig und genervt.

Die Situation setzt ihm sichtlich zu. "Wir wissen, was wir für ein Spiel hinter uns haben, und es gibt keine Argumente, die irgendetwas besser machen. Es gibt nur ein Argument: Freitag, 20.30 Uhr", sagte der 48-Jährige und versuchte, irgendwie Zuversicht und Selbstvertrauen auszustrahlen: "Wir werden Taten folgen lassen. Das ist besser, als im Vorfeld öffentlich zu reden."

Früher hat sich Werder mit den Münchnern gemessen, sich auf Augenhöhe gewähnt - nun sind Teams wie Augsburg oder eben die "alte Dame" aus Berlin dem einstigen Double-Gewinner entwischt. Und der Trend spricht vor der richtungweisenden Partie gegen Werder, die Formkurve zeigt steil nach unten — die Bremer holten aus den vergangenen vier Spielen nur einen Punkt, kassierten dabei 17 Gegentore. Nur 1899 Hoffenheim (35) hat mehr Treffer hinnehmen müssen als Werder (34). Trotzdem sagt Dutt: "Ich vertraue dieser Mannschaft, wir haben super Jungs."

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Doch der Nachfolger von Erfolgstrainer Thomas Schaaf hat es bisher nicht geschafft, diesen "super Jungs" die nötige Balance zwischen Offensive und Defensive zu vermitteln. Für gut organisierte Mannschaften ist Werder stets eine leichte Beute. Sportdirektor Thomas Eichin verweist in diesem Zusammenhang gerne auf den Umbruch, in dem sich Werder befinde. Und das eine Entwicklung eben Zeit brauche — doch das hören die Fans an der Weser schon länger.

Schon im vierten Jahr in Folge läuft Werder den eigenen Ansprüchen hinterher. Doch Eichin, der am Donnerstag nach Turin flog, um mit Juve über mögliche Ausleihgeschäfte zu sprechen, nimmt Dutt stets in Schutz, er fordert stattdessen eine Reaktion der Mannschaft in Berlin: "Wir sind nicht blind, wir haben das Spiel gesehen. Aber die Konzentration liegt schon längst auf dem Berlin-Spiel." Der Druck auf Werder ist jedenfalls immens. Gegen die Hertha will, nein muss die Mannschaft wieder aufstehen, die Wende schaffen. Sonst rutscht man immer weiter ab.

Bei den Spielern des Tabellen-14. ist das böse Wort "Abstiegskampf" nach den enttäuschenden Leistungen der Vorwochen deswegen auch kein Tabu mehr. "Die Gefahr ist da, wir verschließen nicht die Augen vor der Tabellensituation", sagte Kapitän Clemens Fritz, der wegen Oberschenkelproblemen auszufallen droht, dem Fachmagazin "kicker": "Jeder sieht, wie eng es ist. Wir sind nicht blauäugig und wissen, dass das passieren kann." Schon wieder.

(sid)
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