Kölns Sportdirektor im Gespräch Volker Finke: "Ein perfektes Drehbuch"

Köln (RPO). Kölns neuer Sportdirektor Volker Finke spricht im Interview über seine neue Aufgabe beim FC, über die individuelle Stärke von Lukas Podolski und über das Aufeinandertreffen mit seiner alten, sportlichen Heimat SC Freiburg.

1. FC Köln stellt Volker Finke vor
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"Volker Finke, der 1. FC Köln beweist in den vergangenen Wochen ungeahnte Qualitäten. Wie hat man die Mannschaft nach den verpassten Chancen gegen Ihren alten Klub SC Freiburg im ersten Durchgang aufgebaut?"

Volker Finke "Wir haben in der Halbzeit gemeinsam in der Kabine noch darüber gesprochen, dass man Geduld bewahren soll. Die 85. Minute wäre der richtige Zeitpunkt. Es war erfreulich, dass die Mannschaft, die im Moment auch Selbstbewusstsein hat, das umgesetzt hat. Das war toll."

"Lukas Podolski erzielt das Siegtor in letzter Minute. Hätte ein Drehbuch perfekter sein können?"

Finke "Es war ein perfektes Drehbuch, weil Lukas Podolski mit seiner individuellen Stärke auch dokumentiert hat, dass er den Unterschied machen kann zu anderen Mannschaften. So, wie er das Tor gemacht hat, das ist eine Qualität, die man auch nicht trainieren kann. Das ist Talent, das ist sein Talent. Und das ist überragend gut."

"Ist der Klassenerhalt angesichts dieser Serie und der Entwicklung des Teams eigentlich nur noch Formsache?"

Finke "Das ist überhaupt kein Selbstläufer. Es kann sich ab Platz zehn in der Tabelle niemand erlauben, einfach mal drei Spiele abzugeben. Dann ist er entweder auf dem Relegationsplatz oder hat vielleicht noch einen oder zwei Punkte Vorsprung. Wir müssen die Spannung ganz hochhalten. Wenn ich richtig gezählt habe, hat Martin Lanig fünf Gelbe Karten und kann in Dortmund nicht spielen. Und wir wissen nicht, welche von den verletzten Spielern wieder zur Verfügung stehen. Aber auch da glaube ich, dass Frank Schaefer wieder das richtige Händchen haben wird, sodass wir auch dort nicht ganz chancenlos sind. Das Entscheidende ist, dass die Mannschaft jetzt viel, viel besser zusammenarbeitet."

"Sie haben den SC Freiburg zu einem festen Begriff auf der deutschen Fußball-Landkarte gemacht. Was halten Sie von der Entwicklung nach ihrem Abgang unter dem neuen Coach Robin Dutt?"

Finke "Ich habe das mit großer Sympathie gesehen. Damals (Finke verließ den Verein 2007) ist die Mannschaft auseinandergefallen. Da sind dann offenbar auch ganz gute Transfererlöse erzielt worden. Der Erfolg überrascht mich nicht."

"Noch einmal zurück zu ihrem neuen Arbeitgeber: Der Karneval steht an, am Montag ist die Sitzung des 1. FC Köln. Werden die Spieler sich auch ins Getümmel stürzen dürfen, und wie sieht es bei Ihnen mit der Narretei aus?"

Finke "Dass die Stammspieler in solchen Situationen kleine Belohnungen kriegen müssen, ist klar. Ich habe in Freiburg schon Karneval erlebt, aber da brauchte man nichts vom Verein aus organisieren. So wie ich das mitgekriegt habe, ist rote Krawatte, Hemd und Anzug angesagt. Die Spieler gehen in ihren Vereinsanzügen. Ich habe noch keinen, ich bin erst vermessen worden. Ich werde auch die rote Krawatte tragen, aber eventuell eine abweichende Kleidung. Ich bin neugierig und ganz offen. Aber ich glaube nicht, dass sich mein Leben verändern wird."

(SID/nbe)
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