Financial Fairplay Wolfsburg gerät ins Visier der Uefa

Die Uefa will vom Europa-League-Teilnehmer VfL Wolfsburg weitere Nachweise über seine Wirtschaftlichkeit. Der Bundesligist sieht das Prüfverfahren des Dachverbands noch mit Gelassenheit.

Knoche trifft zum 1:0 für Wolfsburg
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Der VfL Wolfsburg ist ins Visier der Finanz-Kontrolleure der Europäischen Fußball-Union (Uefa) geraten. Die Ermittlungskammer des Dachverbands forderte weitere Informationen vom niedersächsischen Bundesligisten zu seiner Wirtschaftlichkeit an, wie die Uefa am Freitagabend mitteilte. Es geht dabei um die Einhaltung der Financial-Fairplay-Regeln, nach denen die Europapokal-Teilnehmer im Grundsatz nicht mehr ausgeben dürfen, als sie einnehmen. Bis zu einer bestimmten Summe darf ein Defizit allerdings von einem Geldgeber ausgeglichen werden.

"Wir sind von Anfang an davon ausgegangen, dass ein derartiger Vorgang auf uns zukommen könnte, sobald wir uns für den internationalen Wettbewerb qualifizieren, weil der VfL Wolfsburg als Konzerngesellschaft von Volkswagen eine Sonderstellung einnimmt", sagte VfL-Geschäftsführer Wolfgang Hotze. Er versprach: "Wir werden weiterhin eng, vertrauensvoll und transparent mit der Uefa zusammenarbeiten, um mögliche offene Fragen und Punkte zu klären."

Noch zu Jahresbeginn hatten die Wolfsburger negative Folgen für den VW-Klub wegen des Financial Fairplay ausgeschlossen. Hotze betonte damals, dem finanziellen Engagement des VfL-Mutterkonzerns stünden angemessene Werbeleistungen gegenüber. "Für einen Betrag X gibt es klar geregelte Gegenleistungen. Die Annahme, 'VW zahlt einfach alles', der man oft begegnet, ist nicht zutreffend", sagte Hotze im Januar.

Auch Hull City, Olympique Lyon, Sparta Prag, Panathinaikos Athen und Ruch Chorzow müssen sich weiteren Prüfungen der Uefa stellen. Bis Ende Februar haben die Klubs Zeit, weitere Unterlagen zu liefern.

Nach ersten Anhörungen setzt die Uefa zudem ihre Untersuchungen gegen sieben weitere Vereine fort. Der FC Liverpool, der AS Monaco, der AS Rom und Inter Mailand sowie Besiktas Istanbul, Sporting Lissabon und FK Krasnodar müssen demnach Strafen fürchten, die von einer Geldbuße bis hin zu einer Europacup-Sperre reichen können.

Seit der aktuellen Saison gelten folgende Uefa-Regeln für die Klub-Bilanzen: Verluste für die Spielzeiten 2011/12 und 2012/13 dürfen gemeinsam nicht 45 Millionen Euro übersteigen. Dieses Limit gilt auch zusammengenommen für die vergangene und die laufende Saison. Von 2015 bis 2018 ist dann nur noch ein Verlust von 30 Millionen Euro erlaubt.

(dpa)
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