Hoffenheim - Wolfsburg 6:2 Hoffenheim düpiert Wolfsburg: "Es war furchtbar"

Sinsheim · Klaus Allofs konnte kaum glauben, welches Desaster er da gerade gesehen hatte. "Es war furchtbar. Dass alle sagen, wir seien jetzt ein Champions-League-Anwärter, hat unseren Spielern wohl den Kopf verdreht", sagte der ernüchterte Sport-Geschäftsführer des VfL Wolfsburg nach dem blamablen 2:6 (1:4) bei 1899 Hoffenheim.

Bundesliga 13/14: Hoffenheim - Wolfsburg
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Champions League? Wolfsburg? In der Form vom Sonntag wird das definitiv nichts — trotz aller Millionen.

Besonders eine desaströse Defensivleistung monierte Allofs, und auch Trainer Dieter Hecking klagte bei "Sky", seine Mannschaft habe "die Tore reihenweise hergeschenkt". Am Ende wurden es sechs, nur mit Mühe vermied Wolfsburg die Einstellung seiner höchsten Bundesliga-Niederlage (2:7). "Das war unsere schwarze Seite", sagte Allofs, angesichts von zuvor vier Siegen in Serie fügte er hinzu:
"Auch die gibt es noch."

Immerhin bleiben die Niedersachsen nach dem 23. Spieltag auf dem fünften Rang. Allerdings wird es vermutlich auch am kommenden Wochenende nichts zu holen geben: Der VfL empfängt Bayern München, den seit 48 Bundesliga-Spielen ungeschlagenen Triple-Gewinner. Seine vergangenen 15 Spiele hat der FC Bayern allesamt gewonnen.

Bundesliga 13/14: Die Stimmen zum 23. Spieltag
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Der grausige Auftritt in Hoffenheim gibt Wolfsburg keine Hoffnung, diese Serien zu beenden. Roberto Firmino (4.), Niklas Süle (37.), Anthony Modeste (39. und 43.), Sejad Salihovic (82., Foulelfmeter) und Sven Schipplock (86.) hatten teils wenig Mühe, ihre Tore zu erzielen. Bas Dost (15.) und Ivan Perisic (76.) waren für die Wolfsburger erfolgreich, bei denen Christian Träsch wegen groben Foulspiels die Rote Karte sah (81.).

1899-Trainer Markus Gisdol sprach bei Sky nach dem höchsten Hoffenheimer Bundesliga-Sieg zufrieden von einer "extrem fulminanten ersten Halbzeit", wies aber schmunzelnd auch auf eine kurze Schwächephase in der zweiten Hälfte hin. Für Profifußball-Leiter Alexander Rosen war das Spiel der "i-Punkt" auf die vergangenen fünf Begegnungen, aber: "Alles, was wir wollten, ist eine sorgenfreie Saison, und dabei bleibt es."

Die 24.519 Zuschauer in der Rhein-Neckar-Arena hatten nicht lange auf den ersten Höhepunkt warten müssen. Nach Vorarbeit von Salihovic und Modeste schloss Firmino gekonnt ab. Es war das zwölfte Saisontor des 22-Jährigen, der bei zahlreichen Topklubs auf der Wunschliste steht.

Sein Torhüter Koen Casteels war kurz darauf machtlos. Der frühere Hoffenheimer Luiz Gustavo und Perisic bereiteten das vierte Saisontor von Dost mustergültig vor. Der Mittelstürmer traf per Kopf. Die Hoffenheimer waren trotz der Führung ungestüm in einen Konter gelaufen.

Im Anschluss wurde es vor dem Tor der Wolfsburger mehrfach brenzlig. Volland (19.), Salihovic (24.) und 1899-Kapitän Andreas Beck (33.) gaben gefährliche Schüsse ab. Noch besser war die Kopfball-Chance von Modeste nach einer Ecke von Salihovic (34.).

Kurz darauf fielen die längst überfälligen Tore für die Gastgeber, die die Abwehr der Gäste immer wieder mühelos überrannten. Innenverteidiger Süle war nach einer Salihovic-Ecke erfolgreich, Modeste erzielte seinen achten Saisontreffer.

Nachdem der Franzose wenig später noch freistehend an Benaglio gescheitert war (42.), machte es der 25-Jährige nur Sekunden später per Kopf besser. Allerdings stand der Angreifer bei seinem Treffer hauchdünn im Abseits. Erneut hatte Rudy die Vorarbeit geleistet.

Was VfL-Trainer Dieter Hecking von der Leistung seiner Schützlinge im ersten Durchgang hielt, machte er in der Pause offenbar in wenigen Worten deutlich. Die Wolfsburger waren bereits Minuten vor Wiederanpfiff auf dem Rasen. Viel besser wurde das Spiel der Gäste in der zweiten Hälfte allerdings nicht. Im Gegenteil.

(sid)
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