Stolze 30,4 Millionen Euro gaben die 18 Erstligisten bis Montagmittag aus, die Bestmarke steht seit der Saison 2011/2012 bei 54 Millionen. Schürrles am Abend komplettierter Wechsel vom FC Chelsea nach Wolfsburg pulverisierte diese Zahl, gut 32 Millionen waren zuletzt als Ablöse im Gespräch. Nie zuvor wurde für einen Winter-Transfer mehr gezahlt.

Schürrles Name tauchte pünktlich um 12.00 Uhr auf der mit Spannung erwarteten Transferliste auf, die Voraussetzungen für den Wechsel des 42-maligen Nationalspielers waren damit geschaffen. "Ich bin ziemlich entspannt. Wir haben alles getan", sagte Manager Klaus Allofs, musste aber bis zum Abend verhandeln. Bis 18.00 Uhr hatten die Vereine Zeit, die letzten Unterlagen bei der DFL einzureichen. Die offizielle Bestätigung des hart erkämpften Transfers folgte rund eine halbe Stunde später.

In Köln war zu diesem Zeitpunkt die Hoffnung auf eine Verpflichtung von Carlos Eduardo bereits geplatzt. Der frühere Hoffenheimer stand nicht auf der Liste, die tagelangen Verhandlungen fanden somit kein Happy End. Zuvor war bekannt geworden, dass sich der 27-Jährige im Training mit seinem russischen Verein Rubin Kasan einen Muskelfaserriss zugezogen hat und wohl mindestens einen Monat pausieren muss. Der FC war darüber frühzeitig informiert.

Ohne brasilianischen Neuzugang blieb der Aufsteiger aber nicht. Sportvorstand Jörg Schmadtke bestätigte am Mittag den Wechsel des Angreifers Deyverson von Belenenses Lissabon zum FC, der 23-Jährige soll dort die Tormaschine zum Laufen bringen. In der aktuellen Saison erzielte Deyverson immerhin acht Treffer in der portugiesischen Liga.

Einen Südamerikaner gönnte sich auch der vom Abstieg bedrohte Hamburger SV. Mittelfeldspieler Marcelo Diaz, 28 Jahre alter Chilene vom FC Basel, unterschrieb einen Zweieinhalbjahres-Vertrag bei den Hanseaten. Diaz soll rund zwei Millionen Euro Ablöse kosten. "Die Qualitäten von Marcelo hat man bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Sommer gesehen", sagte Hamburgs Sportdirektor Peter Knäbel.

Auch der VfB Stuttgart bediente sich am Montag in Basel und holte den ivorischen Mittelfeldspieler Geoffroy Serey Die. Der 30-Jährige, Nationalspieler und WM-Teilnehmer 2014, erhält einen Vertrag bis 2017. "Mit ihm haben wir genau den erfahrenen Spieler gefunden, den wir als Orientierungspunkt für unsere jungen Spieler gesucht haben", sagte Sportvorstand Robin Dutt.

Späte Emails, Faxe in letzter Sekunde, Verhandlungen um Millionen: Als Ruhepol in all der Hektik erwies sich einzig Borussia Mönchengladbach. Wie schon in der vergangenen Saison meldeten die Fohlen als einziger Klub im gesamten Winter weder einen Ab- noch einen Zugang. Von Rekordjagd keine Spur.