Zigaretten als Gastgeschenk Veh kehrt nach Frankfurt zurück

Als Trainer des VfB Stuttgart kehrt Armin Veh am Samstag nach Frankfurt zurück. Der 53-Jährige freut sich auf alte Bekannte - will aber nur ein spezielles Gastgeschenk verteilen.

Armin Veh - Meistertrainer und Sportchef des 1. FC Köln
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Das ist Armin Veh

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Foto: dpa, brx jhe

Eintracht Frankfurts Vorstandboss Heribert Bruchhagen, das glaubt zumindest Armin Veh, wird sich tierisch über die Rückkehr seines Ex-Trainers freuen. "Der Herri", sagte Veh vor dem Bundesliga-Spiel mit dem VfB Stuttgart am Samstag (15.30 Uhr/im Live-Ticker) an alter Wirkungsstätte der Bild-Zeitung, "hat jetzt ja keinen mehr, der ihm Zigaretten gibt. Ich bringe ihm deshalb welche mit."

Drei Jahre hatten Bruchhagen und Veh zusammen die Geschicke am Main geleitet. Vor und nach den Partien, manchmal auch unter der Woche im Bauch der Frankfurter WM-Arena, gönnten sich die Freunde zusammen den einen oder anderen Glimmstängel. "Richtig gute Gefühle" habe der 53-jährige Veh, wenn er an die "Rückkehr in mein Wohnzimmer" denkt - aber natürlich nicht (nur) wegen der Raucherpausen.

Vehs Zeit bei den Hessen nämlich war geprägt von Erfolgen, von stetigem Aufschwung. In seinem ersten Jahr hatte der gebürtige Augsburger die Eintracht ins deutsche Oberhaus geführt, in der folgenden Saison dann direkt in die Europa League. Wahre Festtage bescherte er dem Verein damit in der vergangenen Spielzeit - unvergessen ist beispielsweise das Auswärtsspiel bei Girondins Bordeaux, nach dem Veh vor 12.000 Frankfurter Fans eine riesengroße Eintracht-Flagge geschwenkt hatte.

"Der Kontakt ist nie abgerissen", sagte er Frankfurter Medien auch angesichts dieser schönen Erlebnisse. Und dennoch liegt über der Liaison zwischen Veh und Frankfurt ein Schatten, ein kleiner zumindest. Denn die im Frühling genannten Gründe für den Abgang sorgten bei der Eintracht-Familie damals für Unverständnis - und heute für Spott.

Keine wirkliche Perspektive hatte Veh am Main gesehen und gesagt, er wolle "nach Spielen nicht immer dem gegnerischen Trainer gratulieren". Dass sich aktuell sein Ex-Verein in der oberen Tabellenhälfte aufhält und die Stuttgarter im Keller herumkrebsen, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

"Das liegt ja auch an mir, dass wir wenig Punkte geholt haben", gab Veh am Donnerstag zu. Und der Spruch von damals, der bleibe natürlich im Gedächtnis der Leute, "da kann ich die Häme dann verstehen. Die denken doch, ich bin bescheuert."

Veh, der neben seinem Domizil in Augsburg auch ein Haus auf dem Stuttgarter Sonnenberg besitzt, wünscht sich trotz allem, dass am Samstag "der Empfang gut wird" und er mit dem VfB einen ersten Schritt aus der Krise tätigt. Die angeschlagenen Offensivspieler Filip Kostic, Vedad Ibisevic und Moritz Leitner werden unter Umständen nicht dabei helfen können - und auch nicht Vehs Wissen über die Frankfurter.

"Es spielen ja nicht mehr so wirklich viele aus meiner Mannschaft", sagte er. Erschwerend kommt hinzu, dass der VfB auf fremdem Platz bislang nur selten überzeugt und noch gar nicht gewonnen. "Ich freue mich eigentlich nie, wenn ich auswärts spielen muss", stellte Veh nicht zuletzt deshalb klar.

Am Samstag aber, da werde das natürlich "völlig anders" sein, bekannte der Rückkehrer. "Ich freue mich einfach auf alles." Auch auf das Kippchen mit Heribert Bruchhagen.

(sid)
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