Superstar des Hamburger SV Van der Vaart wahrt Europacup-Hoffnung

Hamburg · Als Rafael van der Vaart mit leiser Stimme seine Glanzleistung gegen Fortuna Düsseldorf erklärte, hatten die Sicherheitsmänner alle Hände voll zu tun. Die Journalisten schoben sich nach dem 2:1 (2:1)-Sieg des Hamburger SV immer näher an den zweifachen Torschützen heran und versuchten, sich mit ihren Mikrofonen eine gute Position zu erkämpfen. Alle wollten hören, warum es bei den Hanseaten so gut läuft, seitdem der niederländische Nationalspieler die Kapitänsbinde von Heiko Westermann übernommen hat.

Bundesliga 12/13: Sabia Boulahrouz fiebert mit Rafael van der Vaart
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Als Rafael van der Vaart mit leiser Stimme seine Glanzleistung gegen Fortuna Düsseldorf erklärte, hatten die Sicherheitsmänner alle Hände voll zu tun. Die Journalisten schoben sich nach dem 2:1 (2:1)-Sieg des Hamburger SV immer näher an den zweifachen Torschützen heran und versuchten, sich mit ihren Mikrofonen eine gute Position zu erkämpfen. Alle wollten hören, warum es bei den Hanseaten so gut läuft, seitdem der niederländische Nationalspieler die Kapitänsbinde von Heiko Westermann übernommen hat.

"Ich weiß es nicht, vielleicht ist es einfach ein bisschen Glück", sagte der 30-Jährige im Flüsterton, während der Mann vom Sicherheitsdienst die Absperrung stützte: "Ich fühle mich richtig gut, die Mannschaft strahlt wieder Selbstvertrauen aus. So ist es für mich einfacher, das Team zu führen, gefährlich zu sein und das Spiel zu entscheiden."

Maximalausbeute mit Kapitän van der Vaart

Seitdem Trainer Thorsten Fink seinen Mittelfeldstar noch mehr in die Verantwortung genommen hat, holten die Hanseaten die Maximalausbeute. Sechs Punkte aus den vergangenen beiden Spielen bedeuten, dass sich der Bundesliga-Dino weiterhin berechtigte Hoffnungen auf einen Europa-League-Platz machen kann. Nur ein Zähler fehlt zu Rang sechs, sogar der vierte Platz ist noch in Reichweite. "Alles ist drin, es wird immer enger und enger", sagte van der Vaart, "es ist doch schön, wenn man am Ende der Saison noch so viel Druck hat und um etwas spielt."

Pünktlich zur entscheidenden Saisonphase präsentiert sich der Star der Hamburger in absoluter Topform. Beim 2:1-Sieg in Mainz hatte der Regisseur noch als Vorlagengeber geglänzt, gegen Düsseldorf bewies van der Vaart vor 57.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena des HSV nun seine Vollstrecker-Qualitäten. Und das sogar erstmals in der Bundesliga mit dem Kopf - wenn auch unter gütiger Mithilfe von Düsseldorfs Torhüter Fabian Giefer, der einen Schuss des Niederländers zuvor nicht festgehalten hatte (14.). Beim 2:0 in der 20. Minute düpierte van der Vaart gleich beide Düsseldorfer Innenverteidiger Martin Latka und Stelios Malezas, die sich allerdings auch wenig glücklich anstellten.

"Es tut der Mannschaft gut"

"Rafael hat natürlich ein hervorragendes Spiel gemacht", sagte Trainer Fink mit zufriedenem Gesichtsausdruck und fügte zur Kapitänsfrage an: "Im Moment scheint es so, als wenn es der Mannschaft gut tut."

Doch Fink war eine Woche vor dem Härtetest beim FC Schalke weit davon entfernt, euphorisch zu sein. Nachdem der HSV die Anfangsphase dominiert hatte, brachte der Gegentreffer durch Dani Schahin (34.) reichlich Unruhe ins Spiel der Hausherren. In der Schlussphase war die Fortuna drauf und dran, den Ausgleich zu erzielen. "In der vorletzten Minute geht der Ball Zentimeter am Tor vorbei, in der 90. Minute ist er einen Zentimeter zu hoch. Die Dinger gehen im Moment einfach nicht rein", sagte Düsseldorfs Axel Bellinghausen: "Aber von Verzweiflung bin ich ganz weit entfernt. Ich bin stolz auf die Truppe."

Auch sein Trainer Norbert Meier gefiel die Moral seiner Mannschaft, sie habe einen "tollen Fight" abgeliefert, sagte er. Dennoch war der 54-Jährige sauer. Er regte sich auch eine halbe Stunde nach dem Abpfiff noch über die Fehler in der Anfangsphase auf. "Wir dürfen die ersten 20 Minuten nicht vergessen, in denen wir durch fehlerhaftes Verhalten den Gegner zum Toreschießen eingeladen haben", sagte Meier. Für die Düsseldorfer, die nun schon acht Spiele auf einen Sieg warten, bleibt die Luft im Abstiegskampf äußerst dünn. Nächsten Samstag geht es nach Dortmund.

(sid/spol)
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