Bundesliga 14/15 27. Spieltag: Pressestimmen
So kommentieren Medien den 27. Spieltag der Bundesliga.
Rheinische Post: "Die Bayern setzten sich ohne großen spielerischen Glanz durch. Weil ihnen die Flügelspieler Arjen Robben und Franck Ribery fehlten, versuchten sie es gegen den BVB mal wieder mit einer ziemlich defensiven Grundausrichtung. Guardiola bewies damit ein gutes Gedächtnis. Die Fünfer-Abwehrkette, die er ins Westfalenstadion schickte, war schon das Erfolgsrezept im DFB-Pokalfinale vom vergangenen Jahr, als die Bayern sich mit 2:0 durchsetzten."
Tagesspiegel: "Der Rekordmeister gewann bei Borussia Dortmund vor 80.667 Besuchern im ausverkauften Stadion mit 1:0 (1:0) und erbrachte dabei den Nachweis, dass er auch beißen kann, wenn er mal nicht in der Lage ist, seinen Gegner mit spielerischer Leichtigkeit zu beherrschen."
FAZ: "Der BVB hat die Bayern aus den Augen verloren - Wie unglücklich manches für Dortmund gelaufen sein mag – am Ende mussten die Borussen sich eingestehen, dass es ihnen nicht nur an Fortune fehlte, sondern auch an Format."
Spiegel Online: "FC Bayern gegen Borussia Dortmund - das war früher mal ein Spitzenspiel. Aus und vorbei: Der BVB ist für die Münchner kein Gegner mehr."
Ruhr Nachrichten: "Der FC Bayern ist dem BVB seit langem enteilt - Guardiolas Plan gegen Dortmunds Klopp-Fußball schien ein zweites Mal aufzugehen. Schon beim Pokalsieg 2014 hatte der Spanier seinen Trainer-Kollegen auf die gleiche Weise ausgecoacht und damit die Machtverhältnisse im deutschen Fußball zementiert."
Focus Online: "Chancenlos, leblos, ratlos: Beim HSV bricht Panik aus - Der Hamburger SV verliert in Leverkusen einmal mehr chancenlos. Vor allem die Art und Weise der 14. Saisonpleite alarmiert Funktionäre und Spieler, doch eine Lösung ist nicht in Sicht. Die Stimmung beim Liga-Dino schlägt in Panik um."
Frankfurter Rundschau: "Eintracht Frankfurt reicht selbst zu Hause ein Zwei-Tore-Vorsprung nicht zum Sieg. Dieses Mal kam Hannover 96 in den Genuss, die ganz spezielle Frankfurter Aufbauhilfe abrufen zu dürfen. Die Niedersachsen hatten in diesem Jahr noch nicht gewonnen, kamen als schlechteste Rückrundenmannschaft nach Frankfurt, wirkten anfangs verunsichert und durften 90 Minuten später zuversichtlich zurück an die Leine fahren."
Frankfurter Allgemeine: "Die Frankfurter Eintracht geht in dieser Bundesligasaison als der große Aufbauhelfer in die Annalen ein. Wer immer von einer Negativserie gebeutelt war, Stuttgart, Köln (Heimbilanz) oder Freiburg, die Mannschaft kam gegen die Eintracht nach langer Zeit wieder zu einem Sieg. Hannover 96 hatte in der gesamten Rückrunde nur drei Punkte durch drei Unentschieden geholt bis zu diesem Ostersamstag. Und auch in Frankfurt lagen die Niedersachsen nach einer Stunde 0:2 zurück. Doch durch Treffer von Marcelo (68.) und Ya Konan (82.) gelang immerhin noch der 2:2-Ausgleich – es war wie ein Sieg für Hannover."
Hamburger Morgenpost: "0:4! Mit Volldampf in die 2. Liga - Was für ein unglaublich schlechter Auftritt des HSV! Sie schaffen es doch immer wieder, noch einen draufzusetzen. 0:4 (0:2) vergeigte der HSV in Leverkusen und verpatzte damit nicht nurdie Premiere von Trainer Peter Knäbel. Er raubte seinen Fans auch einen Großteil der Hoffnung auf den Klassenerhalt. Hamburg rast, scheinbar ungebremst, seinem ersten Abstieg entgegen."
Süddeutsche Zeitung: "Lektion vom Leitbild - Hoffenheim wäre gerne da, wo die Borussia ist. Gladbach aber zeigt1899 deutlich die Grenzen auf. Nach dem 2:0 bei den Bayern feierten die Gladbacher in Hoffenheim den zweiten Auswärtssieg in Serie - und den ersten Erfolg bei der TSG überhaupt. Der beeindruckende Auftritt schürt die Hoffnung, dass die Borussia erstmals seit 1977 wieder direkt in die Champions League (damals noch Europacup der Landesmeister) einziehen könnte."
Kicker: "Herrmann und Kruse mischen 1899 auf - Borussia Mönchengladbach bleibt in Sachen Champions League voll auf Kurs! Die Fohlen feierten in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena einen verdienten Dreier und belohnten sich damit für eine vor allem in den ersten 45 Minuten bärenstarke Leistung."
Goal: "Gladbach wie im Rausch Richtung Königsklasse - Borussia Mönchengladbach hat beim 4:1 bei 1899 Hoffenheim ein Offensivfeuerwerk gezündet. Die Gladbacher inszenierten einen wunderbaren Angriff nach dem nächsten - immer wieder ging ein Raunen durch die ausverkaufte Rhein-Neckar-Arena. Schnell war den 30.150 Zuschauern klar: Wer vor der Länderspielpause als erste Mannschaft in der laufenden Saison bei Bayern München gewonnen hat (2:0), für den ist auch der Auswärts-Angstgegner kein Stolperstein auf dem Weg zur ersten Teilnahme an der Champions League."
Stuttgarter Nachrichten: "Obwohl die Schwaben in der ersten Halbzeit couragiert aufgespielt haben, reichte es nicht für das Team von Trainer Huub Stevens. Mit einer 1:3-Niederlage ändert sich an der prekären Situation der Stuttgarter nichts - sie bleiben Tabellenletzter."
Stuttgarter Zeitung: "Zwischen Ratlosigkeit und Hoffnung - Für den VfB Stuttgart wird es nach der Niederlage in Wolfsburg im Kampf um den Klassenerhalt noch schwerer: Der Abstand zu einem rettenden Tabellenplatz ist wieder gewachsen. Es gibt nicht viel, was derzeit für die Stuttgarter spricht. Die Stuttgarter setzen auf das vermeintlich leichte Restprogramm. An den letzten beiden Spieltagen der Saison trifft der VfB auf den Hamburger SV und den SC Paderborn. Doch dann könnte der Rückstand schon zu groß sein."
Weser-Kurier: "Werder verpasst den Schritt Richtung Europa - Mit einem 0:0 gegen den FSV Mainz 05 hat es Werder Bremen am 27. Spieltag verpasst, ein klares Zeichen Richtung Europa League zu setzen. Im ausverkauften Weserstadion lieferten sich beide Teams eine kämpferische Partie, die fussballerisch aber auf keinem hohen Niveau war."
Kölner Stadt-Anzeiger: "Die dritte Niederlage im dritten Spiel gegen den SC Freiburg tut dem 1. FC Köln ziemlich weh. In dem Moment, als mit einem Sieg - sogar mit einem Punkt - Ruhe in den Saisonverlauf hätte einkehren können, wirft die Niederlage den FC wieder mitten hinein in den Abstiegskampf - falls es noch einen Abstiegskampf gibt und sich Stuttgart, Paderborn und der HSV nicht vorzeitig verabschieden. Beim FC war jederzeit der Wille zu erkenne, das Spiel zu gewinnen. Schon vor dem - erneut - wilden Schlussspurt waren es nicht Einsatz und Eifer, die dem Team fehlten; es waren die technischen Fehler, die ein konstant geordnetes und somit konstant druckvolles Spiel so schwierig machten."
Express: "Pleite Nr. 3! Kölns Freiburg-Fluch hält weiter an - Der FC hatte mal wieder die Chance einen großen Schritt zu machen - die Konkurrenz patzte nahezu ausnahmslos, dazu hätte man Freiburg abschütteln können. Doch die Breisgauer tanken nach dem zweiten Heimsieg in Serie Selbstvertrauen im Abstiegskampf, kommen auf zwei Punkte an den FC heran. Dennoch: Trotz der Niederlage ist die Situation nahezu unverändert – es bleiben fünf Punkte Polster auf den Relegationsplatz."