Mehr deutsche Profis in der Bundesliga? Uefa plant Revolution im Vereinsfußball

Lissabon (rpo). Bei der Exekutiv-Sitzung der Uefa am Dienstag in Lissabon wird offenbar über eine Revolution des europäischen Liga-Fußballs nachgedacht. Demnach werden Spielberechtigungen nur noch an Spieler vergeben, die bei dem Verein oder beim nationalen Verband ausgebildet wurden. Für die Bundesliga hieße dies, mehr deutsche Profis würden mittelfristig in der höchsten deutschen Spielklasse kicken.

<P>Lissabon (rpo). Bei der Exekutiv-Sitzung der Uefa am Dienstag in Lissabon wird offenbar über eine Revolution des europäischen Liga-Fußballs nachgedacht. Demnach werden Spielberechtigungen nur noch an Spieler vergeben, die bei dem Verein oder beim nationalen Verband ausgebildet wurden. Für die Bundesliga hieße dies, mehr deutsche Profis würden mittelfristig in der höchsten deutschen Spielklasse kicken.

DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder ist ein vehementer Verfechter der Ausländerbeschränkung im Profifußball, um dadurch indirekt die Nationalmannschaft zu stärken. Bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) beißen er und seine Mitstreiter auf Granit. Angeblich brauchen die Top-Vereine Top-Südmerikaner, um international wettbewerbsfähig sein zu können. Und die EU wacht mit Adleraugen über die Freizügigkeit bei der Wahl des Arbeitsplatzes innerhalb der EU.

Jetzt ist Mayer-Vorfelder und seinen Freunden bei der Europäischen Fußball-Union (Uefa) dieser Kunstgriff eingefallen, um den Widerstand auszuhebeln und das Wort "Ausländer" peinlichst zu vermeiden. Mayer-Vorfelder zeigte sich mit der bisherigen Entwicklung sehr zufrieden: "Ich hoffe, dass die Frage der Ausländerbeschränkung abschließend behandelt wird. Es besteht der Auftrag, Uefa-weit eine Regelung zu finden, dass mehr einheimische Spieler zum Einsatz kommen. Der Grundgedanke, um den es geht, ist der, dies nicht an der Staatsangehörigkeit fest zu machen, weil es dann Probleme mit der EU gibt, sondern an der Ausbildung. Und das ist meines Erachtens ein guter Ansatz."

Hinter diese geplante Revolution treten die anderen Tagesordnungspunkte zurück. Dennoch wird die Exekutiv-Sitzung auch die Gründe analysieren, weshalb ausgerechnet die Nationalmannschaften der fünf stärksten europäischen Ligen (Spanien, Italien, England, Deutschland, Frankreich) bei dieser Europameisterschaft spätestens im Viertelfinale ausgeschieden sind. Die Uefa führt bereits seit Monaten eine Kampagne, in der sie die Bedeutung der Auswahlmannschaften für die nationale Identität unterstreicht.

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