Mainz - Braunschweig 2:0 Tuchels Mainzer sind wieder in der Spur

Mainz · Shinji Okazaki hat den Absturz des FSV Mainz 05 vorerst gestoppt. Die beiden Tore des Japaners gegen Eintracht Braunschweig täuschen aber nicht über das nach wie vor wenig überzeugende Spiel der Rheinhessen hinweg.

Bundesliga 13/14: Mainz - Braunschweig
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Mit der "Humba" hatte Shinji Okazaki noch so seine Probleme. Sichtlich verschüchtert saß der Matchwinner des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 auf dem Fanblock-Zaun und versuchte, auf japanisch - vor allem aber mit Händen und Füßen - den obligatorischen Jubelschlager anzustimmen. Den begeistert feiernden Anhängern des "Karnevalsvereins" war's egal - nach seinen beiden Toren zum 2:0 (1:0) gegen Eintracht Braunschweig hätte der kleine Japaner ohnehin erzählen können, was er will.

"Ich habe mich natürlich gefreut, dass die Fans nach mir gerufen haben", ließ der 27-Jährige über seinen Übersetzer ausrichten: "Die haben wegen mir ja auch immer viel Stress gehabt, weil ich nicht getroffen haben."

Erster Heimsieg seit neun Wochen

Trainer Thomas Tuchel (40) rechnete vor, dass "Shinji seine Trefferquote verdreifacht hat. Wir wissen, was wir an ihm haben." Dank des Stürmers, der zuvor nur beim Saisonauftakt gegen den VfB Stuttgart (3:2) erfolgreich gewesen war, haben die Rheinhessen ihren Absturz zumindest vorerst gestoppt und durften den ersten Heimsieg seit neun Wochen feiern.

"Für mich geht es nur darum, dass wir das Ding gewonnen haben", sagte FSV-Präsident Harald Strutz (62): "Dass die Zuschauer auch wieder merken, wie es ist, einen Sieg zu feiern und die Mannschaft das Gefühl hat: Wir können es auch erzwingen."

Spielerisch überzeugte der FSV, der mit drei Siegen furios in die Saison gestartet war, tatsächlich nicht. "Dass wir besser spielen können, steht außer Frage", sagte Tuchel, der betonte, seine Mannschaft habe immerhin mit "Leidenschaft und Herz verteidigt". Gegen die harmlosen Braunschweiger "Löwen" war das nicht schwer.

Der erste Treffer Okazakis (8.) nahm den Gästen früh den Wind aus den Segeln, die Phase des Aufbäumens kurz vor dem Halbzeitpfiff war viel zu wenig. Spannend blieb die Partie für die 30.657 Zuschauer bis zum zweiten Tor des Matchwinners (68.) nur, weil Mainz die nötige Konsequenz vermissen ließ - wohl dem Rückschlägen der vergangenen Wochen geschuldet. "Der Druck auf die Mannschaft war enorm", sagte Kapitän Nikolce Noveski (34): "Gott sei dank haben wir das 2:0 gemacht."

Tuchel blickte gleich nach vorne: "Das war erst der Beginn von zwei richtungsweisenden Spielen", sagte der Coach: "Diesen Sieg müssen wir nächste Woche versilbern." Nach der Partie beim FC Augsburg am kommenden Wochenende wartet das Derby gegen Eintracht Frankfurt (11. November). Der Druck wird nicht geringer.

In Braunschweig freilich auch nicht. Der Aufsteiger, der weiter auf seinen zweiten Sieg nach der Rückkehr ins Oberhaus warten muss, bleibt das Schlusslicht. "Wir sind enttäuscht, aber mein Job ist es, die Jungs wieder aufzurichten, wieder die neue Woche anzugehen und wieder positive Dinge aus diesem Spiel mitzunehmen", sagte Trainer Torsten Lieberknecht (40), der von 1995 bis 2002 als Mainzer Profi in 89 Zweitligaspielen drei Tore erzielt hatte: "Der Kopf bleibt oben, auch wenn wir die Punkte wieder nicht geholt haben."

(sid)
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