Hoffenheimer Respekt vor Bayern-Spiel Gisdol: "0:4, 0:5 oder 0:6, ist doch alles normal"

München · Bundesligist 1899 Hoffenheim startete mit elf Pflichtspielen ohne Niederlage in die Saison, zuletzt kassierten die Kraichgauer aber zwei Pleiten in Folge - und nun geht es zu Rekordmeister Bayern München.

Wenn der neue Selecao-Star seine Ankündigung wahr macht, könnte der Traum vom Premierensieg gegen den Rekordmeister wahr werden. "Ich muss schauen, dass ich mich bis zum Bayern-Spiel am Samstag erhole, denn da will ich wieder aufdrehen", ließ Roberto Firmino vor dem Auftritt von Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim am Samstag bei Bayern München (15.30 Uhr/im Live-Ticker) via Bild-Zeitung wissen.

Der 23 Jahre alte Offensivspieler, der die brasilianische Nationalmannschaft am Dienstag mit einem Traumtor zum 2:1-Sieg in Österreich geschossen hatte, ist der große Hoffnungsträger der Kraichgauer. Nur mit einem Firmino in Topform kann die TSG auf den ersten Erfolg in der Klubgeschichte gegen die Bayern hoffen - auch wenn Trainer Markus Gisdol den Druck von seinem Profi nehmen möchte.

"Roberto ist in einer sehr guten Verfassung. Man sollte aber nicht zu viel erwarten, nur weil er den Ball ins Tor geschossen hat. Wir tun gut daran, die Erwartungshaltung nicht zu hoch zu schrauben", sagte Gisdol, dessen Team nach elf Pflichtspielen ohne Niederlage zum Saisonauftakt zuletzt zwei Rückschläge in Folge (1:3 bei Borussia Mönchengladbach, 3:4 gegen den 1. FC Köln) hinnehmen musste.

"Das kann passieren, aber wir beurteilen die Mannschaft nicht nach Ergebnissen, sondern nach Leistung. Und die ist stabil", äußerte der Coach im kicker: "Es kann durchaus sein, dass wir danach auch noch ein Spiel verlieren, aber das wird uns definitiv nicht umhauen. Die Mannschaft wird ihre Punkte holen und kann jederzeit auch wieder eine kleine Serie starten."

Die aktuellen Verletzungssorgen der Bayern erhöhen nach Ansicht Gisdols allerdings nicht die Chancen darauf, dass diese Serie schon in München gestartet werden kann. "Bayern hat so einen Kader, da ist es doch völlig egal, wer spielt. Wenn man in München und 0:4, 0:5 oder 0:6 verliert, ist doch alles normal", sagte der Trainer.

Wenn diese Einschätzung Gisdols korrekt ist, dann lief die bisher letzte Partie der TSG bei den seit 15 Bundesliga-Spielen ungeschlagenen Bayern alles andere als normal. Im März holten die Hoffenheimer nach einem mutigen Auftritt ein 3:3.

Die Offensive wird am Samstag aber wohl nicht im Vordergrund stehen. "Diesmal kann es sein, dass unsere Defensive auf Herz und Nieren geprüft wird", sagte Gisdol, der um den Einsatz von Mittelfeldspieler Eugen Polanski (Oberschenkelprellung) bangen muss.

Nach Ansicht des TSG-Sportdirektors wird es allerdings nicht genügen, wenn die Profis ihr Herz in beide Hände nehmen. "Mut allein wird nicht reichen. Die Bayern haben sich noch weiter verbessert", äußerte Alexander Rosen: "Dennoch ist es toll, sich mit der besten Mannschaft der Welt zu messen."

Das gilt vor allem für Firmino, an dem trotz seines Vertrags bis 2017 und eines Marktwerts von 30 Millionen Euro Spitzenklubs aus ganz Europa interessiert sind. "Ich will meinen Vertrag in Hoffenheim erfüllen", sagte der Brasilianer zwar nach seinem großen Auftritt in Wien - wahrscheinlicher ist aber ein großer Zahltag für die TSG im Sommer.

(sid)
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