Bundesliga-Kommentar Trainer ohne Argumente
Düsseldorf · Die rheinischen Fußball-Klubs Alemannia Aachen und Bayer Leverkusen gingen in gemeinsamer Panik den gleichen Weg. Sie entließen ihre Trainer. Der 1. FC Köln zögert noch, obwohl auch er dabei ist, das geringste seiner Saisonziele grandios zu verfehlen.
Stale Solbakken (Köln) kann eigentlich ebenso wenig wie Robin Dutt (Leverkusen) und Friedhelm Funkel ein Argument vortragen, das ihn von einer Verantwortung für die Talfahrt seiner Mannschaften freisprechen würde. Funkel gelang es nicht, den Aachenern einen Hauch mehr Torgefahr zu vermitteln, Dutt lief um Kilometer hinter den eigenen Ansprüchen her.
Er hatte Leverkusen, den deutschen Vizemeister 2011, besser machen wollen. Ausgerechnet sein ehemaliges Team, der SC Freiburg, zwang Bayer zu einem fußballerischen Offenbarungseid und Dutt in die (wahrscheinlich vorübergehende) Arbeitslosigkeit. Gegen Solbakken spricht, dass er stur an einem Spielsystem festhält, für das er ganz offensichtlich keine geeigneten Mitarbeiter hatte.
Die Kölner werden vielleicht darauf verweisen, dass Probleme nicht unbedingt mit einem Trainerwechsel beseitigt werden. Sie haben in dieser Disziplin schließlich große Erfahrung. Und es ist tatsächlich ja nicht heraus, ob es Sami Hyypiä durch Handauflegen gelingt, Bayer Leverkusen wieder in die Nähe jener Form zu bringen, die das hochkarätige Personal verspricht. Auch Aachen wird nicht über Nacht ein Team fröhlicher Torjäger.
Hyypiä hat immerhin bei den Fans jene Rückendeckung, die Dutt so lautstark verwehrt wurde. Darauf setzen Bayers Führungskräfte. Der Finne soll zumindest wieder für Zusammenhalt sorgen. Ohne solche Qualitäten wird nicht einmal die Europa League möglich sein. Von der Champions League redet sowieso niemand mehr. Das wäre auch reine Verblendung.