Übersicht Tops und Flops der Bundesliga-Saison 17/18
Die Tops und Flops der Bundesliga-Saison 2017/18.
FLOPSMissverständnis der Saison: Peter Bosz (Borussia Dortmund) Nach dem 7. Spieltag träumte man bei Borussia Dortmund nach sechs Siegen und einem Unentschieden bereits von der deutschen Meisterschaft, doch dann folgte unter Trainer Peter Bosz ein beispielloser Absturz. Nach acht Spielen ohne Sieg musste der Niederländer nach einem 1:2 gegen Werder Bremen am 15. Spieltag seinen Platz räumen. Die Zusammenarbeit mit dem Nachfolger von Thomas Tuchel hatte sich als Missverständnis entpuppt.
Pechvogel der Saison: Manuel Neuer (Bayern München) Acht Monate ist es inzwischen her, dass Manuel Neuer in einem Fußballspiel zwischen den Pfosten stand. Dabei sollte der DFB-Kapitän nach seinem erneuten Mittelfußbruch im September doch eigentlich schon im Januar zurückkehren. Inzwischen scheint fraglicher denn je, ob Neuer mit der Nationalmannschaft zur WM nach Russland (14. Juni bis 15. Juli) fahren kann.
Verwirrung der Saison: Rune Jarstein (Hertha BSC) Rune Jarstein spielt seit 16 Jahren professionell Fußball, und doch hat der Torhüter von Hertha BSC in dieser Saison etwas Neues gelernt. Beim 2:0-Auswärtssieg der Berliner bei Bayer Leverkusen bekam der Norweger einen indirekten Freistoß gegen sich gepfiffen, weil er den Ball zuerst mit den Händen gestoppt, dann auf den Fuß gelegt und einige Sekunden später wieder in die Hand genommen hatte. Gemäß der Regeln entschied Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg) korrekterweise auf indirekten Freistoß im Hertha-Strafraum. Und Jarstein verstand die Welt nicht mehr.
Absteiger der Saison: 1. FC Köln Die Schnelllebigkeit des Fußball-Geschäfts erlebte der 1. FC Köln in diesem Jahr von seiner härtesten Seite. Im Mai 2017 schaffte der FC Historisches und zog erstmals seit 25 Jahren wieder in den Europacup ein - nur ein Jahr später ist der sechste Abstieg aus der Fußball-Bundesliga traurige Realität.
TOPSSpieler der Saison: Naldo (Schalke 04) Unter all jenen 3060 Minuten, die der unverwüstliche Dauerbrenner Naldo in dieser Bundesliga-Saison auf dem Platz gestanden hat, ragt eine ganz besonders heraus. 25. November, Dortmund, 94. Minute - der Ausgleich zum Schalker 4:4 nach 0:4 im Derby des Wahnsinns. Torschütze: Naldo! Es war ein Moment, der eine ganze Saison definierte. Die Schalker, ohnehin nach einem schwachen Vorjahr erheblich stabilisiert, sie "glaubten plötzlich, dass wir alles schaffen können", berichtet Naldo. Der Brasilianer entschied dann auch gleich noch das Derby-Rückspiel mit einem seiner fulminanten Freistöße. Dass die Schalker Vizemeister sind, ist auch sein Verdienst
Torjäger der Saison: Robert Lewandowski (Bayern München) Der FC Bayern konnte sich Woche für Woche auf Robert Lewandowski.Mit 29 Treffer sicherte sich der Pole zum dritten Mal die Torjäger-Kanone der Bundesliga. Lewandowski hat in insgesamt 257 Bundesliga-Spielen für Dortmund (131 Spiele, 74 Tore) und seinem aktuellen Arbeitgeber (126 Spiele, 106 Tore) bereits insgesamt 180 Tore erzielt.
Entdeckung der Saison: Domenico Tedesco (Schalke 04) Kann das funktionieren? Diese bange Frage stellten sich nicht nur die Schalker Fans vor der Saison. Domenico Tedesco übernahm die Königsblauen im Sommer. Der damals 31-Jährige verfügte über keine Erfahrung in der Bundesliga und fand eine verunsicherte Mannschaft vor. Doch die Antwort ist eindeutig: Ja, es funktionierte - und zwar glänzend. Vizemeister, Champions-League-Qualifikation, Derbysieg - Tedesco hauchte den Schalkern neues Leben ein.
Premiere der Saison: Bibiana Steinhaus Bibiana Steinhaus hatte lange darauf hingearbeitet - und in der Saison 17/18 war es soweit. Die damals 38-Jährige wurde vor der Saison als erste Schiedsrichterin überhaupt in die Bundesliga berufen. Bereits seit 2007 hatte Steinhaus in der 2. Liga gepfiffen, seit 2008 im DFB-Pokal - beides meist fehlerfrei. Nach der kommenden Saison könnte die Polizeikommissarin auf der Karriereleiter sogar noch höher klettern - nach zwei Bundesliga-Jahren wäre sie auch für die Europa League qualifiziert, im Anschluss könnte die Champions League folgen.
Treuebekenntnis der Saison: Jonas Hector (1. FC Köln) Mit diesem Hype hatte Jonas Hector nicht gerechnet. In ganz Fußball-Deutschland sorgte seine Entscheidung für den 1. FC Köln für Aufsehen, als Bewahrer echter Werte wurde er gefeiert, als seltenes Exemplar im abgehobenen Profibusiness. Ein deutscher Nationalspieler geht mit seinem Klub in die 2. Liga. "Ich dachte eigentlich, das bleibt eher ein regionales Thema", sagt Hector.
Trainer der Saison: Jupp Heynckes (Bayern München) Jupp Heynckes war Anfang Oktober eingesprungen, als der FC Bayern den Italiener Carlo Ancelotti entlassen hatte. Er führte die Mannschaft danach bei seinem vierten Bayern-Engagement zum sechsten Meistertitel in Folge und 28. insgesamt. In der Champions League kam das Aus im Halbfinale gegen Real Madrid. Seinen letzten Auftritt als Coach hat Heynckes am kommenden Samstag (19. Mai) beim DFB-Pokalfinale in Berlin gegen Eintracht Frankfurt.