Bundesliga-Kommentar Darmstadt verzerrt den Wettbewerb

Meinung · Wer unbedingt an Zufälle glauben mag, sieht die vier Gelben Karten in den letzten Minuten des Spiels zwischen Darmstadt und Leverkusen gelassen. Die Vermutung liegt aber nahe, dass Aytac Sulu, Marcel Heller, Peter Niemeyer und Konstantin Rausch ihre Sperren mit Kalkül erarbeitet haben.

 Aytac Sulu holte sich seine fünfte Gelbe ab.

Aytac Sulu holte sich seine fünfte Gelbe ab.

Foto: dpa, fve jai

Die Arbeitsreise zum übermächtigen FC Bayern zu verpassen, ist aus sportlicher Sicht eben sinnvoller, als zu riskieren, im Abstiegskampf-Duell gegen Bremen zu fehlen. Es riecht nach einem neuerlichen "Mach et, Otze". 1991 prägte Trainer Erich Rutemöller diesen Spruch, als er Frank Ordenewitz anwies, sich bewusst eine Gelb-Rote Karte abzuholen, um das Pokalfinale nicht zu verpassen. Rutemöller und Ordenewitz wurden damals bestraft.

Coach Dirk Schuster wird in diesem Fall wohl nicht nachgewiesen werden können, dass es sich um Auftrags-Verwarnungen gehandelt hat. Viele legen dies als Cleverness der Lilien, die keinen Hehl daraus machen, die Grenzen des Legalen für den Klassenerhalt auszuloten, aus. Es sieht aber nach Wettbewerbsverzerrung aus. Auch, weil die Liga unisono über die Dominanz der Bayern stöhnt und eine Ära der Langeweile eingeläutet sieht.

Wenn die Teams aber nicht mal mehr versuchen, die dieser Tage angeschlagenen Bayern zu besiegen, sondern Spiele abschenken, ist es eine selbsterfüllende Prophezeiung.

(erer)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort