Entscheidung gefallen Wieder bis zu 10.000 Fans in den Stadien erlaubt

Update | Düsseldorf · Die Entscheidung ist bundeseinheitlich gefallen: Künftig dürfen wieder bis zu 10.000 Fans in die Stadien der Republik. Auch in den Hallen dürfen sich DEG und Co. wieder auf Zuschauer freuen.

 Könnte bald wieder Realität sein: ein volles Stadion in der Bundesliga.

Könnte bald wieder Realität sein: ein volles Stadion in der Bundesliga.

Foto: dpa/Marius Becker

Die Fans kehren zurück - zumindest zum Teil: Nach einem Beschluss der Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien dürfen bundesweit bei überregionalen Großveranstaltungen wieder mehr Zuschauer zugelassen werden - im Freien bis zu 10 000 bei einer Auslastung von maximal 50 Prozent, in Innenräumen bis zu 4000 bei einer Auslastung von maximal 30 Prozent. Dieser Beschluss von Mittwoch, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, ist für die Bundesländer bindend, muss aber noch in die jeweiligen Corona-Verordnungen übernommen werden.

In Nordrhein-Westfallen wurden die neuen Regeln noch am Mittwoch umgesetzt. Die drei Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund, 1. FC Köln und Arminia Bielefeld, die gegen die vorherige NRW-Verordnung mit der Beschränkung auf 750 Zuschauer juristisch vorgegangen waren, dürfen damit in ihren Heimspielen am Wochenende wieder deutlich mehr Fans empfangen. Der FC zog damit auch seine Klage gegen die Beschränkungen zurück.

„Wir begrüßen, dass die politischen Entscheidungsträger in Nordrhein-Westfalen schnell auf unsere Kritik reagiert haben und in Gesprächen mit uns unseren Argumenten für Lockerungen folgen konnten“, sagte FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle. „Wir hoffen nun, dass diese Beschränkung auf 10 000 Fans der Ausgangspunkt einer dynamischen Entwicklung in den kommenden Wochen ist. Aufgrund dessen hat sich der eingereichte Eilantrag beim OVG Münster für den Moment erledigt.“

Bayer Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes freut sich, dass beim Spiel in Dortmund am Sonntag wieder mehr Stimmung herrscht. „Das motiviert die Spieler unglaublich. Und das ist ein Zeichen, in welche Richtung es gehen kann, auch in den nächsten Monaten. Wir haben so schöne Stadien in Deutschland, da gehören mehr Zuschauer rein als nur ein paar hundert“, sagte Rolfes.

Für die Hertha kommt die Lockerung aber zu spät. Der Berliner Senat wird sich nach Angaben der Gesundheitsverwaltung jedoch voraussichtlich erst am kommenden Dienstag mit der Thematik beschäftigen. Die Hertha muss aber schon am Freitag gegen den VfL Bochum ran. Beim Heimspiel zuletzt gegen den FC Bayern München hatten 3000 Fans ins Stadion gedurft.

Bund und Länder hatten in der vergangenen Corona-Konferenz am 24. Januar beschlossen, dass bis zum 9. Februar einheitliche Regeln vereinbart werden sollen. In der Folge wurde allerdings beispielsweise in Bayern bereits die Zulassung von bis zu 10 000 Menschen bei maximal 25 Prozent der Gesamtkapazität erlaubt. Auch in weiteren Bundesländern unterscheiden sich die Regeln noch teils deutlich.

Auch Fußball-Bundesligist RB Leipzig war in Sachsen vor Gericht gezogen, die Landesregierung hatte dann aber von sich aus die Zuschauerbeschränkung von zuvor 1000 Fans angehoben. Kurz vor dem Beschluss der Staats- und Senatskanzleien hatte sich am Mittwoch auch das Bundesinnenministerium für eine einheitliche Regelung ausgesprochen „die die anhaltenden Erfordernisse der Pandemie angemessen berücksichtigt“.

In dem Beschluss sind weiterhin strikte Corona-Vorgaben enthalten. „Für überregionale Großveranstaltungen gilt die Pflicht zum Tragen mindestens einer medizinischen Maske“, heißt es. „Zusätzlich werden auf Grundlage der jeweiligen Landesregelungen Vorgaben für Schutz- und Hygienekonzepte, Einlassmanagement und Abstandsregelungen und ggf. weitere Schutzmaßnahmen getroffen.“ Zulässig ist die Ausrichtung überregionaler Großveranstaltungen nur mit Vorgaben der 2G-Regel oder 2G-Plus-Regel.

Laut Protokollerklärung kündigten die Bundesländer Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt an, „im Rahmen ihrer Regelungen allerdings geringfügig“ abweichen zu wollen. Mecklenburg-Vorpommern lies anmerken, es sei der „Auffassung, dass der vorgesehene Rahmen in der gegenwärtigen Phase der Pandemie aktuell nicht ausgeschöpft werden sollte“.

(dör/SID)
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