Letzte Sportschau für TV-Kommentator Zum Abschied gab es für Beckmann eine rote Jeansjacke

Er war der Erfinder der Fußball-Show "ran" und zuletzt jahrelang ein Gesicht der "Sportschau". Jetzt beendet Reinhold Beckmann seine Fußball-TV-Karriere bei der berühmten Sportsendung der ARD.

 Reinhold Beckmann zieht nach seiner letzten Sportschau die rote Jeansjacke über, die er geschenkt bekommen hat.

Reinhold Beckmann zieht nach seiner letzten Sportschau die rote Jeansjacke über, die er geschenkt bekommen hat.

Foto: Screenshot ARD

Zum Abschied gab es eine rote Jeansjacke. Reinhold Beckmann nahm das Geschenk nach seiner letzten "Sportschau" am Samstagabend gerührt entgegen. Kurz zuvor hatte sich der 61 Jahre alte Journalist vom Fernsehpublikum verabschiedet: "Jetzt ist es so weit, ich mach hier nicht den Seehofer — keine Angst, kein Rücktritt vom Rücktritt." Eines der bekanntesten TV-Gesichter hat am 32. Spieltag den sportlichen Teil seiner langen Karriere beendet.

Die rote Jeansjacke war ein Markenzeichen für Beckmanns Art, Sport frischer und frecher anzubieten, als es seine Vorgänger taten. Der Sport-Journalist prägte die moderne Art der Fußballpräsentation wie kaum ein anderer — allerdings zunächst nicht bei der ARD, sondern beim Privatfernsehen.

Beckmann begann 1990 als Sportchef bei Premiere. Für den damals neuen Pay-TV-Sender kommentierte er ein Jahr später auch die Premiere eines live übertragenen Bundesliga-Spiels im Bezahlfernsehen: Eintracht Frankfurt gegen 1. FC Kaiserslautern.

Bereits 1992 zog er weiter zu Sat.1, beeinflusste dort als Mit-Erfinder und Moderator von "ran" die Veränderungen der Sportberichterstattung im Fernsehen ganz wesentlich. Kameraschwenks zur Prominenz auf die Tribüne waren damals eine zum Teil heftig kritisierte Neuheit. Inzwischen gehören sie längst — wie andere der damaligen Neuerungen — zum Standard.

Akzente hatte Beckmann allerdings auch schon bei "Sport im Westen" gesetzt, wo er 1987 beim WDR seine Sport-TV-Karriere begonnen hatte — etwa mit Frisbee im Studio. Vor 19 Jahren ging der Journalist wieder zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Seit die TV-Rechte der Fußball-Bundesliga 2003 zur ARD zurückkehrten, gehörte Beckmann zum Moderatoren-Team der "Sportschau".

Fußball ist seine große Leidenschaft. Beckmann ist allerdings vielseitig, und auch Sport-Muffel kennen ihn aus dem Fernsehen. Bis zum September 2014 moderierte er die nach ihm benannte Talkshow "Beckmann". Weiterhin wird er in seiner Reportagereihe "#BECKMANN" auf dem Bildschirm zu sehen sein.

"Dass sich Reinhold Beckmann aus der Moderatoren-Riege der Sportschau zurückzieht, ist sehr schade", sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky, der ihm am Samstag die rote Jeansjacke überreichte. "Er hat unsere Fußball-Bundesliga-Sendung seit vielen Jahren bedeutend mit geprägt und war über lange Zeit eines der beliebtesten Gesichter des ARD-Sports."

Zum Abschied bei der "Sportschau" sagte Beckmann: "Ich gebe den Ball weiter, endlich kommt mal wieder 'ne Frau." Jessy Wellmer komplettiert das Team des Sport-TV-Klassikers am Samstag, zu dem weiterhin Gerhard Delling und Matthias Opdenhövel gehören.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort