Deutscher Profi-Fußball Spielerberater kassieren mehr als 100 Millionen Euro ab

Frankfurt/Main · Spielerberater im deutschen Profifußball haben in der vergangenen Saison nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" mehr als 100 Millionen Euro kassiert.

 Karl-Heinz Rummenigge hält die Summen für die Spielerberater "absurd".

Karl-Heinz Rummenigge hält die Summen für die Spielerberater "absurd".

Foto: dpa

Dies gehe aus Unterlagen der Deutschen Fußball Liga (DFL) zur Spielzeit 2013/2014 hervor. DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig wollte sich nach Angaben des Magazins nicht zu den Zahlen äußern. Die Dachorganisation hat ihren "Bundesliga-Report" mit den finanziellen Kennzahlen zur abgelaufenen Spielzeit noch nicht veröffentlicht.

2009/2010 hatten die Spielerberater noch 71,6 Millionen Euro an Honoraren verdient. Bei Vertragsverlängerungen behalten sie in der Regel 5 bis 15 Prozent des Jahresbruttoverdienstes ihrer Spieler ein, bei Transfers partizipieren sie oft zu gleichen Anteilen an Ablösesumme und Handgeld.

Der DFL sind die hohen Summen schon länger ein Dorn im Auge. Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge nennt die Bezahlmodalitäten für Spielerberater "absurd" und plädiert dafür, dass nicht die Klubs, sondern die Spieler ihre Berater bezahlen sollten. In der englischen Premier League gaben die Vereine zwischen dem 1. Oktober 2013 und dem 30. September 2014 insgesamt sogar 115 Millionen britische Pfund, etwa 145 Millionen Euro, für Berater aus. Die Zahlen hatte die englische Liga veröffentlicht.

(dpa)
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