Aktuell konzentrieren die Bayern ihre Begehrlichkeiten dem Anschein nach deshalb ganz auf Borussia Dortmunds Top-Stürmer Robert Lewandowski (24). Nachdem am Vortag allerlei Statusmeldungen bis hin zur angeblichen Einigung mit dem Spieler über einen Wechsel im Sommer kursiert waren, schwieg man am Mittwoch genüsslich an der Säbener Straße und verlängerte den Vertrag mit Verteidiger Holger Badstuber bis 2017.

"Wir haben uns abgewöhnt, zu Gerüchten überhaupt noch Stellung zu beziehen. Das bringt ja nichts", sagte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge aus dem fernen Doha. Lewandowski würde die ohnehin exquisit und teuer besetzte Offensive des Rekordmeisters sprengen, der Leidtragende wäre ein deutscher Nationalspieler. Die Zeit von Mario Gomez (27) bei den Bayern, der sich wie Arjen Robben im Moment nur auf der Ersatzbank wundsitzen darf, wäre wohl abgelaufen. Auch wenn er ein Torjäger mit großer Klasse ist — ihm fehlen die Fähigkeiten, in der Spitze eine Anspielstation und Ballverteiler zu sein, so wie Guardiola es gerne hat und wie Lewandowski es wie kaum ein Zweiter kann.

Gomez, der 2009 für 35 Millionen Euro nach München gewechselt war und in dieser Zeit trotz vieler Tore mehr infrage als auf dem Platz stand, ist bereits jetzt nur noch zweite Wahl hinter Mario Mandzukic. Der Zugang aus Wolfsburg, für relativ wenig Geld als Aushilfs-Torjäger engagiert, könnte mit Lewandowski das neue Tandem in der Sturmspitze bilden und zunächst ins zweite Glied rücken.

Der Vertrag des dritten Stürmers Claudio Pizarro läuft aus, könnte aber verlängert werden — als stille Reserve für die Ersatzbank. Das wäre auch für Gomez, der im April 2012 seinen Vertrag bis 2016 verlängert hat, die Perspektive in München. Einer für die zweite Reihe zu sein ist aber nicht das, was er sich vorstellt. Der Torjäger hat stets betont, wie wichtig für ihn uneingeschränktes Vertrauen seiner Chefs ist. Das können sie ihm in München erst recht nicht mehr garantieren, wenn Robert Lewandowski kommen sollte.