TV-Sender bittet Wirte zur Kasse Sky erhöht Preise für "Sportsbars" in Großstädten

Düsseldorf · Gastronomen mit Schankflächen von mehr als 200 Quadratmetern in kaufkräftigen NRW-Großstädten sollen für die Übertragungsrechte der Sportkanäle des Abo-Senders "Sky" künftig im Durchschnitt 749 statt bisher 629 Euro zahlen. Das neue Preismodell soll für Bestandskunden ab 1. September gelten, bei neuen Verträgen ab dem 1. Juli.

 Wirte müssen tiefer in die Tasche greifen, um Fußball weiterhin in der Kneipe zeigen zu dürfen.

Wirte müssen tiefer in die Tasche greifen, um Fußball weiterhin in der Kneipe zeigen zu dürfen.

Foto: dpa, tha hpl

Die Erhöhung sei fair, sagte Uwe Müller von Sky Deutschland, weil die Gastronomen mit den TV-Angeboten schließlich auch entsprechend höhere Umsätze machten. Durchschnittlich 18,11 Euro Umsatz mache ein Gast pro Besuch in einer "Sportsbar", rund eine Million Menschen besuchten wöchentlich eine Gastwirtschaft mit Sky-Übertragung. Allerdings nicht 52 Wochen im Jahr, sondern nur während der 38 Spieltags-Wochen der Fußballbundesliga (inklusive Relegation). Mit dem neuen Preismodell zielt der unverändert defizitäre Sender aber vor allem auf eine stärkere Präsenz im ländlichen Raum.

Dort sollen die Gebühren für kleine Kneipen im Schnitt um fünf Prozent fallen. Bisher berechnete Sky die Sportsbar-Gebühren ausschließlich nach der Quadratmeterzahl, nun fließen auch regionale Kaufkraft, Bevölkerungsdichte und Sportaffinität der Region in das Preismodell ein. Der günstige Gastronomie-Tarif lag bisher bei 219 Euro monatlich, nun liegt er bei 119 Euro. Rund die Hälfte der Sportsbar-Kunden betreibe Wirtschaften zwischen 35 und 70 Quadratmetern und liege im neuen Preismodell mit Kosten von 16,70 Euro unter dem Umsatz eines einzelnen Gastes.

(tüc)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort