Kommentar Schalke hilft dem FC Bayern

(RP). Schmunzelnd sagte Franz Beckenbauer unlängst: "Ich habe einen 16-jährigen Enkel. Der ist Schalke-Fan. Der ist ein bissel missraten." Hoch im Ansehen standen die Schalker bei den Münchnern zuletzt nicht. Doch jetzt können sich die Bayern glücklich schätzen, dass es die Königsblauen gibt.

Bundesliga 10/11: Schalke - Dortmund
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Denn die ziehen mit ihrer ausgewachsenen Krise fast alle Aufmerksamkeit Fußball-Deutschlands auf sich. Der Fehlstart der Münchner findet in einem derzeit von der Öffentlichkeit vergleichsweise schwach beleuchteten Winkel statt. Dabei fällt die Münchner Anfangsbilanz noch schwächer aus als vor zwei Jahren unter dem viel gescholtenen Trainer Jürgen Klinsmann oder im vergangenen Jahr mit dem im Herbst fast schon gescheiterten Louis van Gaal.

Platz neun, mit zwei Treffern aus vier Spielen die schwächste Offensive, zu Hause zweimal 0:0 — das sind für Münchner Verhältnisse schon ungewohnte, zu anderen Zeiten beängstigende Werte. Doch vor den Spielen in Hoffenheim und gegen Mainz scheint das Vertrauen in die Fähigkeiten van Gaals unbegrenzt. Die Titel der vergangenen Saison und die Teilnahme am Finale der Champions League wirken über den Sommer hinweg. Und dass fast alle seiner WM-Teilnehmer bis zum Final-Wochenende unter hoher Belastung standen, kann jeder als Argument für den schwachen Start akzeptieren.

Doch nun wird es Zeit, die Kurve zu kriegen. So eine "englische Woche" kann die Stimmung nachhaltig beeinflussen. Im Guten wie im Schlechten.

(RP)
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