Nervenkitzel Bundesliga Schadet sich Heynckes heute selbst?

München (RPO). Ein Trainer-Debüt bei den Bayern, Jupp Heynckes in der Zwickmühle und eine mögliche Vorentscheidung im Titelrennen: Der "Super-Sonntag" in der Fußball-Bundesliga hat es in sich.

Jupp Heynckes - Der Fußball-Trainer im Porträt
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Das ist Jupp Heynckes

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Während Verfolger Bayer Leverkusen bei Bayern München (15.30 Uhr/Live-Ticker) den Rückstand auf den Tabellenführer Borussia Dortmund zumindest kurzzeitig auf zwei Punkte verringern will, hofft man beim BVB im Spiel gegen den SC Freibug (17.30 Uhr/Live-Ticker) auf eine Vorentscheidung im Titelrennen.

Eine Niederlage der Leverkusener könnte den Schwarz-Gelben ein Acht-Punkte-Polster auf Platz zwei ermöglichen. 90 Minuten blickt ganz Dortmund nach München - und drückt den Bayern die Daumen.

Jonker vs. Heynckes

Dort herrscht vor allem auf den Trainerbänken Brisanz. Beim Debüt des Interimstrainers Andries Jonker kommt es zum Duell mit Nachfolger Jupp Heynckes. Der wiederum steckt in einer misslichen Lage: Mit einem Sieg würde er seinem künftigen Arbeitgeber schaden, der Rekordmeister stünde im Falle einer Niederlage mit einem Bein in der ungeliebten Europa League. Beeinflussen lassen will sich Heynckes davon jedoch nicht.

"Die Bayern hätten den falschen Trainer verpflichtet, wenn ich jetzt schon an meinen neuen Arbeitgeber denken würde. Ich denke nur daran, wie wir unsere gute Serie fortsetzen können", stellte Heynckes klar und fügte an: "Wenn wir in München gewinnen würden, dann würde mir das riesigen Spaß bereiten, denn dann hätten wir den zweiten Platz und die direkte Qualifikation für die Champions League fast sicher."

Einen Sieg der Rheinländer wollen die Bayern und vor allem Jonker aber mit aller Macht verhindern. Der 48-Jährige setzt am Sonntag wie erwartet ein erstes Zeichen, indem er den Torwart tauscht. "Thomas Kraft ist ein sehr großes Talent, aber ich muss nicht ausbilden, sondern sehen, dass Bayern die Champions League erreicht. Ich denke, dass wir mit Jörg eine größere Chance haben", begründete Jonker seine Maßnahme. Butt sei "sehr erfahren, er weiß genau, was erwartet wird. Er wird die Aufgabe gut ausfüllen."

"Ich erwarte eine Explosion"

Präsident Uli Hoeneß nimmt im Saisonendspurt das gesamte Team in die Pflicht: "Ich erwarte eine Explosion und dass die Zwangsjacke, in der die Spieler seit Monaten stecken, abgestreift wird." Der 59-Jährige wird zudem gespannt auf die Reaktionen des Bayern-Anhangs nach dem Eklat beim letzten Heimspiel blicken, als Teile der Fans aus der Südkurve ihn als Lügner beschimpft hatten.

Für die Partie gegen Leverkusen kündigten Sympathisanten von Hoeneß Gegenaktionen an. Über T-Shirts mit der Aufschrift "Mia san Uli" will die Initiative "Gegengerade für Uli Hoeneß" das Urgestein unterstützen. Auch der Verein selbst geht in die Offensive. "Gerade jetzt, wo es sportlich nicht so läuft wie von uns allen gewünscht, fordere ich alle Fans des FC Bayern auf, unseren Klub zu unterstützen", schreibt der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenige im Stadionheft zum Spiel. Zwölf Seiten des "Bayern-Magazins" sind Hoeneß gewidmet.

Aus sportlicher Sicht wird der FC Bayern von einigen Problemen geplagt. Superstar Arjen Robben fällt wegen einer Rotsperre ebenso aus wie Nationalspieler Holger Badstuber (5. Gelbe Karte). Zudem ist der Einsatz von Bastian Schweinsteiger (Bänderzerrung im Sprunggelenk) und Franck Ribery fraglich. Der Franzose musste das Training am Freitag wegen einer Muskelverhärtung abbrechen. Bei beiden fällt eine Entscheidung wohl erst kurz vor dem Anpfiff.

BVB will seine Hausaufgaben machen

Der BVB will mit einem Sieg gegen den SC Freibug seine Hausaufgaben erledigen und damit Bayer Leverkusen auf Abstand halten. Dennoch stellt man sich auf einen heißen Titelkampf ein.

"Wir stehen vor einem wichtigen Spiel, keine Frage. Wir haben uns jedoch darauf vorbereitet, dass der Vorsprung am Sonntag um 17. 20 Uhr nur noch zwei Punkte betragen könnte", sagte Trainer Jürgen Klopp: "Die Endphase ist spannend, und wir sind dabei. Das ist doch besser, als wenn es schon um nichts mehr gehen würde."

(SID/spo)
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