DFB berät über Freigabe Robin Dutt mit Werder Bremen einig

Frankfurt/Main · Der DFB droht binnen eines Jahres zum zweiten Mal seinen Sportdirektor zu verlieren. Robin Dutt ist sich mit Werder Bremen bereits einig und will Nachfolger von Thomas Schaaf werden. Der DFB will erst kommende Woche über die Freigabe entscheiden.

Robin Dutt – Halb-Inder, Trainer, Funktionär
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Das ist Robin Dutt

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Foto: dpa, Dominique Leppin

Für den schwierigen Neustart nach 14 Jahren Thomas Schaaf hat sich Fußball-Bundesligist Werder Bremen Robin Dutt als Entwicklungshelfer ausgesucht. Nach nicht einmal einem Jahr als Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) will der 48-Jährige zurück ins Tagesgeschäft als Bundesliga-Coach. Am Donnerstag bat der frühere Freiburger und Leverkusener Trainer den DFB um Freigabe aus seinem noch bis 2016 gültigen Vertrag.

"Aufgrund der Bedeutung der Personalie" will das DFB-Präsidium indes erst in der kommenden Woche darüber entscheiden. Dutt hatte erst am 1. August 2012 seinen Posten angetreten. Schon damals hatte der DFB Dutts Vorgänger an die Bundesliga verloren. Matthias Sammer war im vergangenen Jahr zum Champions-League-Finalisten und deutschen Meister Bayern München gewechselt. Offenbar tut sich der Verband schwer damit, nun schon wieder einen Wechsel auf dem vor allem für die Jugendarbeit konzeptionell wichtigen Posten zu vollziehen.

"Sehr gute Gespräche"

"Wir hoffen sehr, dass es zu einer Freigabe durch den DFB kommt. Wir hatten mit Robin Dutt sehr gute Gespräche. Er ist unser Wunschkandidat für den Trainerposten. Er erfüllt alle Kriterien, die wir für einen Neuanfang aufgestellt haben", erklärte Werder-Sportchef Tomas Eichin, der sich schnell mit Dutt einig war und zusammen mit seinen Geschäftsführerkollegen Klaus Filbry und Klaus-Dieter Fischer noch einmal telefonisch mit Nachdruck bei DFB-Präsident Wolfgang Niersbach um eine Freigabe bat.

"Er kennt sich bestens im Nachwuchsbereich aus, kann auf gute Talentförderung verweisen und hat in der Bundesliga bereits nachgewiesen, dass er eine solche Aufgabe erfolgreich meistern kann", bekräftigte Eichin. Bereits 2007 hatte Dutt in Freiburg ein Team von einem Langzeit-Vorgänger übernommen. Damals wurde er Nachfolger von Volker Finke, der 16 Jahre lang im Breisgau gewirkt hatte.

Auch in der Hansestadt steht ihm wieder ein echter Neuaufbau bevor. Zusammen mit Eichin soll Dutt Werder nach mehr als einer Dekade Klaus Allofs/Thomas Schaaf wieder auf Erfolg trimmen. Nach einer erneut völlig verkorksten Saison und dem erst am vorletzten Spieltag geschafften Klassenverbleib hatte Allofs-Nachfolger Eichin vor gut einer Woche die Trennung von Werder-Urgestein Schaaf vollzogen.

Zuletzt hatte es vor allem Kritik an der Personalpolitik des Duos Schaaf/Allofs gegeben. Einer der wenigen Volltreffer der beiden, der Grieche Sokratis, kündigte trotz seines bis 2016 laufenden Vertrags am Donnerstag seinen Abschied an. "Danke für die zwei Jahre. Es war eine schwierige Zeit, aber es wird Werder bald wieder bessergehen", sagte der Abwehrspieler, der in der abgelaufenen Saison nehmen Kevin de Bruyne zu den wenigen Lichtblicken Werders zählte.

Zusammen mit dem Belgier könnte Sokratis nun zum Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund wechseln. Anders als für de Bruyne, der nur vom FC Chelsea ausgeliehen war, will Eichin für Sokratis aber noch eine hohe Ablöse haben. Nach Medienangaben soll Werder eine zweistellige Millionensumme verlangen, um den Verlust der beiden Leistungsträger kompensieren zu können.

Immerhin verkündete Werder am Donnerstag als "Willkommensgeschenk" für Dutt die Verpflichtung von Torjäger Nils Petersen. Der bislang von Bayern München nur ausgeliehene Stürmer unterschrieb einen Vierjahresvertrag und freut sich auf seinen potenziellen neuen Coach: "Ich kenne ihn nicht persönlich, aber er hat sehr gute Arbeit in Freiburg und Leverkusen gemacht. Es wäre eine sehr gute Lösung."

(dpa/seeg)
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