Revierderby Ein aktiver Profi spielte für Schalke und den BVB
Düsseldorf · Für Fans ist es eine verpönte Entscheidung, für Spieler das reine Geschäft: ihnen ist in der Regel egal, ob sie für Borussia Dortmund oder den FC Schalke spielen. Grenzgänger gab es einige. Nur ein Profi ist derzeit noch aktiv.
Unabhängig vom Tabellenstand elektrisiert das Samstagabend-Topspiel der Bundesliga gesamt Fußball-Deutschland. Der FC Schalke 04 empfängt Borussia Dortmund. Es ist ein Duell mit riesiger Historie. Es gibt in Deutschland kaum zwei Vereine mit größerer Rivalität. Und die Bedeutung wird auch nicht dadurch heruntergespielt, dass die Kluft zwischen beiden Mannschaft riesig geworden ist. Der BVB ist derzeit so stark im Meisterschaftsrennen vertieft wie seit Jahren nicht mehr und Schalke kämpft gegen den Abstieg.
Diese Spieler spielten für den BVB und Schalke
In vielen Punkten ist der Unterschied zwischen beiden Klubs deutlich zu erkennen. Der Klassenunterschied der vergangenen Jahre spiegelt sich auch in einer Statistik wieder: Seit zehn Jahren ist kein Spieler mehr zwischen den beiden Vereinen gewechselt. 2013 war es Abwehrspieler Felipe Santana, der für rund eine Million Euro Ablöse sein schwarzgelbes Trikot gegen ein königsblaues eingetauscht hat. Im vergangenen Jahr beendete der Brasilianer seine Karriere.
Überhaupt gibt es nur noch einen aktiven Spieler, der für beide Klubs aufgelaufen ist: Kevin-Prince Boateng. Der gebürtige Berliner war 2009 leihweise von den Tottenham Hotspurs zum BVB gewechselt. Durchgestartet ist er dort aber nicht. Nur elf Pflichtspiele hat er absolviert, kein Tor selbst erzielt, zwei vorbereitet. 2013 wechselte er vom AC Mailand zum FC Schalke 04.
Noch heute ist in jedem Highlight-Video zum damaligen BVB-Trainer Jürgen Klopp dessen Aussage zum Wechsel zu sehen. „Ich dachte, wir hätten Kontakt. Ich habe heute morgen geschrieben: ,Schalke????????‘, und es kam nichts“, sagte er damals lachend. „Er war ein guter Typ. Bis heute morgen.“
Am Saisonende wird Boateng seine Fußballschuhe ebenfalls an den sprichwörtlichen Nagel hängen.
Früher kam es regelmäßiger vor, dass Spieler sowohl für den BVB als auch den FC Schalke 04 aufliefen. Sogar jeweilige Vereinslegenden wie Reinhard „Stan“ Libuda, Ingo Anderbrügge oder Rüdiger Ambramczik haben in Dortmund und Gelsenkirchen unter Vertrag gestanden. Rekordspieler für beide Vereine ist aber Rolf Rüssmann. Der frühere Abwehrspieler absolvierte 453 Spiele für Schalke (304) und den BVB (149). In seiner Karriere hatte der spätere Manager mit Ausnahme eines Wechsels zum FC Brügge für ein halbes Jahr im Zuge seiner Sperre aufgrund der Verwicklungen in den Bundesliga-Skandal ausschließlich für die beiden Revierklubs gespielt.
