Abstiegsangst in der Fußball-Bundesliga Restprogramm ist Gladbachs Handicap

Düsseldorf (RPO). Die Frage, ob die Nullnummer aus Karlsruhe nun einen Punktgewinn für Borussia Mönchengladbach darstellt oder als Pleite zu verbuchen ist, kann wohl erst nach dem 34. Spieltag der Fußball-Bundesliga beantwortet werden.

Bundesliga 08/09: Karlsruhe - Gladbach
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In jedem Fall haben die "Fohlen" einen direkten Widersacher auf Distanz gehalten. Andererseits wurde es verpasst, bei einem taumelnden Kontrahenten einen Befreiungsschlag zu landen.

Nach dem 26. Spieltag sieht die Lage der Gladbacher trotz des 0:0 beim KSC wieder ein wenig rosiger aus. Die Rivalen Bochum, Bielefeld, Hannover und Cottbus haben ihre Partien verloren, alleine Borussia konnte im Abstiegskampf einen Zähler holen - zumindest wenn berücksichtigt wird, dass der KSC kaum mehr zu retten ist.

Der Rückstand auf den rettenden 15. Platz beträgt für Gladbach nur noch einen Zähler. Das ist eine überschaubare Distanz, die in einem Spiel aufholbar ist. Auf der anderen Seite wächst der Druck, wie schon gegen Hamburg oder Bremen einen "Dreier" zu landen, der nicht alltäglich ist. Wie etwa am nächsten Samstag im Match gegen Spitzenreiter VfL Wolfsburg.

Bleibt ein Gladbacher Überraschungs-Coup aus, wird die Situation in jedem Fall bedrohlicher, weil im Kellerderby zwischen Cottbus und Bielefeld zwangsläufig Punkte vergeben werden.

Der Trend ist hierbei nicht auf Gladbacher Seite. Aus den beiden richtungweisenden Spielen gegen Bochum und Karlsruhe holte die Borussia nur einen Zähler. Wenn es drauf an kommt, zeigt die Elf vom Niederrhein Nerven. Das macht wenig Hoffnung für den Schlussspurt, denn das Restprogramm der Gladbacher gehört zu den schwereren Kalibern.

0:3-Klatsche in Cottbus

Die Borussia hat noch einige Brocken vor der Brust. Daheim geht es gegen Wolfsburg, Bielefeld, Schalke und Dortmund. Auswärts muss die Mannschaft von Trainer Hans Meyer in Frankfurt, Bayern München, Cottbus und Leverkusen antreten. In Cottbus gab es erst während der Hinrunde im DFB-Pokal eine 0:3-Klatsche. Gegen Bielefeld und Frankfurt werden Siege beinahe schon zu Pflichtnummern. Keine Frage, das Restprogramm ist Gladbachs Handicap im Abstiegskampf.

Aus Sicht der Borussia ist es allerdings von Vorteil, dass andere nicht besser dran sind. Bereits vor sechs wochen legte sich unsere Redaktikon fest, dass es am Ende ganz eng für Hannover 96 werden wird. Seitdem ist der Vorsprung der Niedersachsen zur Abstiegszone weiter geschrumpft. Die aktuell noch verbliebenen drei Zähler dürften bald aufgebracht sein.

Hannover taumelt Richtung Abstieg

Hannover spielt noch daheim gegen Hertha BSC, den 1. FC Köln, Frankfurt und Wolfsburg. Auswärts tritt 96 in Hamburg, Bochum, Karlsruhe und Bielefeld an. Das hört sich ein wenig leichter als das Gladbacher Programm an, muss es aber nicht sein. "Uns ist die Gefährlichkeit der Situation bewusst. Wir wissen aber auch, dass wir genug Qualität haben, um das Ganze zu unseren Gunsten zu regeln", meinte 96-Trainer Dieter Hecking.

Auch Bochum, Bielefeld und Cottbus haben noch harte Nüsse vor der Brust, selbst in Karlsruhe wird weiter gerechnet. Beim KSC haben die Fans derweil Rolf Dohmen als Hauptschuldigen für die Misere ausgemacht und forderten auf Transparenten sowie mit Sprechchören den Rauswurf des Managers. "Ich habe ja keine Tomaten auf den Augen und bin auch nicht taub. Natürlich habe ich das mitbekommen, aber ich möchte das nicht kommentieren", sagte Dohmen und nahm sich in seinen Ausführungen ein Beispiel am ehemaligen Nationaltorhüter Oliver Kahn: "Weiter, weiter, immer weiter. Wir geben nicht auf."

Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz weiterhin. Dort rangieren die Gladbacher, die nach der Punkteteilung in Karlsruhe sogar Trost für Dohmen übrig hatten. "Ihr habt hier in den letzten Jahren gute Arbeit gemacht", sagte Borussias Trainer Hans Meyer: "Egal, wie es ausgeht: Lasst euch nicht unterkriegen." Auf dem Feld gaben sich die Gladbacher zuvor allerdings nicht so generös. Aus gutem Grund. "Uns steht das Wasser bis zum Hals", meinte Meyer.

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