Eine Stadt im Ausnahmezustand "Prinz Poldi" ist zurück in Köln

Köln (RPO). Der verlorene Sohn ist wieder da: Zum ersten Mal tritt Lukas Podolski am Samstag (15.30 Uhr/LIVE!-Ticker) in einem Pflichtspiel mit dem FC Bayern beim 1. FC Köln an. Dessen Trainer Christoph Daum macht sich schon wieder für eine dauerhafte Rückkehr des Nationalspielers stark. Dabei ist doch längst alles gesagt.

 Lukas Podolski vor zwei Jahren bei seinem Abschied aus Köln.

Lukas Podolski vor zwei Jahren bei seinem Abschied aus Köln.

Foto: AP, AP

Podolski geht es nicht gut. Zumindest wenn er in München ist. Da muss er zu oft auf der Bank sitzen. Bei der Nationalmannschaft ist dagegen alles in Ordnung. Da darf er über den Platz rennen und Tore schießen. Er will das auch im Verein tun dürfen. Also will er weg aus München, am liebsten nach Köln. Die wollen ihn auch, aber Bayern will das nicht. Stattdessen soll er endlich aufhören zu jammern und kämpfen.

Das ist die ganze Geschichte, und in den letzten Wochen haben sich alle Beteiligten und nicht Nicht-Beteiligten zu Genüge dazu geäußert: Podolski selbst, Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann, Bayern-Manager Uli Hoeneß, sein Kölner Kollege Michael Meier und eben Trainer Daum.

Der sah sich jetzt unergründlicherweise dazu gezwungen, sich erneut zu seinem bemitleidenswerten Lieblingsstürmer zu äußern. Im "Bild"-Interview sprach er von offenen Armen, mit denen er Podolski empfangen werde, im "DSF" sagte Daum: "Er ist bei uns immer wieder herzlich willkommen, und er fühlt sich eigentlich hier heimisch. Er braucht auch eine gewisse Umgebung, um Bestleistungen bringen zu können, und die wird ihm hier in Köln geboten."

Jetzt aber bitte: Deckel auf den Kommentier-Topf und aufs Sportliche konzentrieren. Denn wichtig is auf'm Platz! Und da wird der 23-Jährige an diesem Wochenende aller Voraussicht nach ohnehin nicht stehen, zumindest nicht von Anfang an. Nur am Ende wird er vielleicht ein paar Minuten mitkicken dürfen.

Und das, obwohl er auch im "Express" mal wieder seinen ganzen Frust zur Schau gestellt hat: "Ich freue mich auf den Tag, auf die Fans, auf das Stadion. Natürlich wäre es da eine Enttäuschung nicht zu spielen."

Egal, ob und wie lange "Prinz Poldi" spielt - die Kölner Fans werden ihm zujubeln und lautstark seine Rückkehr fordern, diese Ehrerweisung hat sich Podolski durch seine unzähligen Liebesschwüre für den FC verdient. Eigentlich ja auch einen Platz in der Bayern-Startelf, aber dazu wird es nach dem Länderspiel am Mittwochabend erst recht nicht kommen.

Da hat Miroslav Klose beim 3:3 in Finnland das Vertrauen von Bundestrainer Joachim Löw mit drei Treffern zurückgezahlt. Am Samstag soll jetzt auch in der Bundesliga der Knoten platzen. Avanciert Klose auch hier zum Helden seines Teams, dürfte sich Podolski ein ganzes Stück weniger darüber freuen als seine Mannschaftskameraden.

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