Krawalle nach 143. Revierderby Polizei nimmt acht Randalierer fest

Gelsenkirchen · Nach den Krawallen beim 143. Revierderby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund (1:3) hat die Polizei acht Randalierer festgenommen und drei weitere in Gewahrsam genommen.

Fans von Borussia Dortmund zünden Bengalos im Revierderby
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BVB-Anhänger zünden Bengalos im Revierderby

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"Von den nackten Zahlen hört es sich wie ein ganz normales Derby an, aber die erschreckenden Bilder haben wir alle vor Augen", sagte Gelsenkirchens Polizeisprecher Johannes Schäfers dem SID. Vor dem Anpfiff hatten vermummte BVB-Anhänger im Gästeblock Pyrotechnik gezündet und Leuchtraketen aufs Spielfeld und die benachbarten Ränge abgefeuert.

"Das sind keine Fans, sondern Kriminelle. Sie wollten Leib und Leben Unbeteiligter schädigen", sagte Schäfers. Es habe im Gästeblock schwere Sachbeschädigungen, Verwüstung und Vandalismus gegeben. "Unser Konzept ist aufgegangen, wir haben die gegnerischen Fans getrennt halten können", erklärte der Polizeisprecher. Schiedsrichter Knut Kircher hatte den Ruhrpott-Klassiker wegen der Ausschreitungen mit fünfminütiger Verspätung angepfiffen.

Die Polizei nahm die Ermittlungen auf. "Wir werden das Filmmaterial auswerten. Aber es wird uns gewisse Probleme bereiten, weil die Täter stark vermummt waren", sagte Schäfers und stellte klar, dass der Verein das Hereinschmuggeln von Feuerwerkskörpern unterbinden muss: "Die Kontrollen sind Aufgabe des Ordnungsdienstes, nicht der Polizei."

Schon am Vormittag hatten etwa 350 Fans des BVB am Bahnhof Essen-West für Chaos gesorgt. Die Anhänger durchbrachen nach Angaben der Polizei Gelsenkirchen eine "polizeiliche Absperrung", stiegen in einen Zug und provozierten einen Nothalt. Der Bahnhof musste vorübergehend gesperrt werden.

Die laut Polizei "schwarz gekleideten Anhänger" hätten gegen 11.00 Uhr versucht, "in einer großen Gruppe konspirativ über Essen nach Gelsenkirchen zum Stadion zu gelangen", hieß es in einer Mitteilung. Von 376 Dortmundern wurden die Personalien festgestellt. Die Fans wurden daraufhin in fünf Bussen, flankiert von der Polizei, zum Stadion gebracht.

(sid)
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