Zufriedener Star des FC Bayern Pokale machen Arjen Robben besser

Mönchengladbach · Bayerns Stürmer stand in Mönchengladbach zumindest für zehn Minuten mal wieder auf dem Platz. Sein Titelhunger ist nicht gestillt.

Die Welt des Fußballs ist eine Welt des Luxus. Protzige Autos, extravagante Kleidung — selbst der Kulturbeutel muss von Designern wie Louis Vuitton sein. Wenn Arjen Robben aus der Bayern-Kabine schlurft, hat er ein Täschchen der etwas anderen Art unter dem Arm. Grüne Weiden sind draufgedruckt, Tiere, blauer Himmel. Ein Beutel, wie ihn seine Kinder mit ins Ferienlager nehmen würden. So ist Arjen Robben: So divenhaft er manchmal auf dem Platz agiert — so normal ist er abseits des Rasens. Zumindest heute.

"Ich bin inzwischen entspannter geworden", sagt Robben. "Ich kann endlich abschalten, mich über die kleinen Dinge des Lebens freuen." Am Donnerstag hatte er Geburtstag. "Da war ich morgens bei meiner Familie, bekam Frühstück ans Bett und Zeichnungen meiner Kinder. Das war der schönste Moment des Tages." Dann kam die Reise nach Mönchengladbach — und dort war der 30-Jährige schon froh, überhaupt wieder spielen zu können. "Ich bin mitgefahren, weil wir einige Ausfälle und viele junge Spieler auf der Bank hatten", sagte der Nationalspieler nach seinem Zehn-Minuten-Einsatz beim 2:0-Sieg. "Ich bin noch nicht so wirklich weit. Nach sieben Wochen Verletzungspause fehlt noch einiges."

Die Angst vor der großen Liga-Langeweile teilt Robben nicht. "Unseren Vorsprung haben wir uns ganz alleine erarbeitet. Nun liegt es an uns, dafür zu sorgen, dass uns keiner mehr gefährlich werden kann", betont er. Rekorde interessieren dabei nicht. "Ich will Titel. Und wenn wir ihn am letzten Spieltag holen." Der Titelhunger ist verständlich.

Lange war Robben einer dieser Spieler wie Michael Ballack: Weltklasse, aber ohne den ganz großen Triumph. Bis zum vergangenen Mai. Da erzielte Robben den Siegtreffer im Champions-League-Finale. Auch unter Pep Guardiola war er gesetzt. Und traf. Und traf. Bis zum 4. Dezember. "Dann kam der Torwart von Augsburg vorbei", sagt der Holländer.

Die Folge: tiefe Fleischwunde, wochenlange Pause. "Das war bitter, weil ich mich so gut gefühlt habe", sagt Robben. "Auch wenn ich schmunzeln muss, wenn Leute meinen, das sei mein bestes Jahr gewesen. Es fällt nur mehr auf, weil ich fit war, weil wir Titel geholt haben. Aber vielleicht war ich vor zwei Jahren noch ein bisschen besser. Nur fehlten da die Pokale."

(RP)
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