Arjen Robbens Elfmeter-Streik Pep Guardiola legt Reihenfolge künftig vorher fest

München · Sportlich läuft alles nach Wunsch, nur abseits des Platzes sorgt Arjen Robben für Negativschlagzeilen beim FC Bayern. Mit seiner Weigerung, in der Champions League zum Elfmeter anzutreten, überraschte er viele. Sein Trainer gibt ihm aber Rückendeckung.

CL 13/14: Robben will Elfmeter nicht selbst schießen
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CL 13/14: Robben will Elfmeter nicht selbst schießen

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Pep Guardiola hat aus dem Elfmeter-Zwist um Arjen Robben gelernt - und plant Reformen. Nach der Schmoll-Nummer des Niederländers unter der Woche will der Coach des FC Bayern von nun an schon vor einer Partie die Reihenfolge der Strafstoßschützen bestimmen. "Ab jetzt sagt der Trainer, wer ist Nummer eins, zwei, drei", bekräftigte Guardiola unmittelbar vor dem Bundesliga-Heimspiel des Fußball-Rekordmeisters gegen Hertha BSC am Samstag (15.30 Uhr).

Robbens Weigerung, am Mittwoch beim 5:0 in der Champions League gegen Viktoria Pilsen vom Elfmeterpunkt anzutreten, sei abgehakt, urteilte Guardiola. "Das war ein Thema, aber das ist Vergangenheit", betonte er - und stellte seinem Flügelflitzer gegen die Berliner erneut einen Platz in der Startelf in Aussicht. Guardiola verzichtete auf eine öffentliche Rüge für Robben, den er noch vor Wochenfrist gegen Mainz 05 (4:1) selbst vom Elfmeterpunkt zurückgepfiffen hatte.

Stattdessen lobte er den Niederländer und hob dessen Bedeutung hervor. "Arjen Robben ist einer der wichtigsten Spieler", sagte der Spanier, "Arjen hat dem Club in den letzten Jahren mehr gegeben als jeder Trainer". Zehntausende Zuschauer kämen wöchentlich vor allem wegen Ausnahmeprofis wie Robben ins Stadion, kommentierte der Coach, "ich bin nur hier, um diese Spieler zu unterstützen".

"Ich spreche, aber diskutierre nicht"

Gleichzeitig ließ der jahrelange Erfolgstrainer des FC Barcelona aber auch durchblicken, ab sofort verstärkt Wert auf Geschlossenheit und Loyalität im Team zu setzen. Es sei unmöglich, dass jeder der 26 Profis einverstanden mit seinen Entscheidungen sei. "Jeder muss wissen, dass ich mit meinen Spielern spreche, aber nicht diskutiere. Sie müssen das dann akzeptieren", verkündete Guardiola. "Sepp Blatter hat mir gesagt, dass nur elf spielen können", scherzte er. Bereits Mitte des Monats hatte der Chef angedroht, streitsüchtige Profis im Extremfall auf die Tribüne verbannen zu wollen.

Aus sportlicher Sicht zog die Trainer-Berühmtheit ein positives Zwischenfazit. Bundesliga-Tabellenführer, drei Siege aus drei Partien in der Königsklasse - alles läuft prima. "Ich will nicht das Bayern-Spiel mit dem Barça-Spiel vorher vergleichen. Aber ich bin zufrieden mit unserer Performance", betonte er am Freitag. Auf nationaler Ebene wollen die Bayern weiter Jagd auf den Uralt-Rekord des Hamburger SV machen. Seit 34 Bundesligaspielen sind die Münchner inzwischen ungeschlagen, nur zwei Partien fehlen bis zur Bestmarke.

Neben Holger Badstuber, Dante, Thiago und Xherdan Shaqiri wird gegen die Berliner allerdings auch Claudio Pizarro fehlen, der sich im Training einen Muskelbündelriss zugezogen hat. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge juckt das kaum: "Eine Mannschaft besteht heute wahrscheinlich aus 20, unsere aus 22, 23 hochklassigen Spielern. Wir haben die ja nicht ganz umsonst in dieser Qualität zusammengestellt."

(sid)
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