BVB-Neuzugang Tauziehen um Immobile ist beendet

Dortmund · Das wochenlange Tauziehen um Ciro Immobile endete am Montag mit strahlenden Gesichtern. Als der italienische Torjäger seine Unterschrift endlich unter einen Fünfjahresvertrag bei Borussia Dortmund gesetzt hatte, ließ sich der 24-Jährige mit breitem Grinsen an der Seite von Trainer Jürgen Klopp ablichten.

 Ciro Immobile strahlt mit seinem neuen Trainer Jürgen Klopp um die Wette.

Ciro Immobile strahlt mit seinem neuen Trainer Jürgen Klopp um die Wette.

Foto: Twitter

Der BVB-Coach lobte umgehend die körperliche Präsenz des 1,85 Meter großen Angreifers: "Das ist eine schöne Kante, er hat die perfekten Maße. Das ist ein richtiges Kraftpaket, einer, der Tore aus allen Lagen gemacht hat. Er ist es gewohnt, hohen Aufwand zu betreiben. Er ist ein richtiger Krieger."

Sportdirektor Michael Zorc sieht in Immobile "einen flexiblen und dynamischen Angreifer, der sich auf beeindruckende Art und Weise in einer europäischen Top-Liga durchgesetzt hat". Der Neuzugang passe mit seinen "herausragenden Qualitäten bestens in das Anforderungsprofil von Borussia Dortmund". Immobile selbst zeigte sich "glücklich" und lobte den BVB: "Das ist ein großer Verein."

Angeblich 19,4 Millionen Euro kostet der italienische Fußball-Nationalspieler vom FC Turin. Er soll helfen, den ablösefrei zu Bayern München wechselnden polnischen Bundesliga-Torschützenkönig Lewandowski bis 2019 bei den Schwarz-Gelben zu ersetzen.

Die Borussia hat damit den angekündigten zweiten Königstransfer für die Offensive getätigt, die offizielle Bestätigung nach dem Medizin-Check war nur Formsache. Bereits zuvor war der Kolumbianer Adrian Ramos (28) von Hertha BSC für zehn Millionen Euro verpflichtet worden. "Wir werden im Sommer investieren und das nicht wenig", hatte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke bereits vor Monaten angekündigt. Die Schwarz-Gelben wollen in der kommenden Saison Doublegewinner Bayern München wieder deutlich stärker Paroli bieten.

Ein Transfer mit Tücken

Der Transfer hatte allerdings seine Tücken. Der Geschäftsführer von Juventus Turin, Giuseppe Marotta, und die Verantwortlichen des FC Turin hatten sich laut Gazzetta dello Sport am Wochenende getroffen, um die Details zur Auflösung des Vertrags mit dem Goalgetter zu besprechen. Beide Klubs waren gemeinsame Eigentümer des Stürmers, der in dieser Saison 22 Tore geschossen hat. Juventus soll demnach komplett den "Besitz" des Spielers übernehmen und ihn an den BVB verkaufen. Die Hälfte der Ablöse gehe an Torino.

Der BVB kann sich auf einen Spieler freuen, dessen Spielweise im Gegensatz zur Bedeutung seines Nachnamens ("unbeweglich") steht. "Immobile ist der beste junge Spieler Italiens. Er passt perfekt zu Dortmund und in die Bundesliga. Er ist schnell, stark und er läuft mehr als ich", lobte der frühere Bayern-Torjäger Luca Toni bei Bild. Auch Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli, der Immobile am Montag für die Reise nach Dortmund freigegeben hatte, schwärmt von seinem Stürmer und pries dessen "großartige Entwicklung".

Immobile ist selbstverständlich für die WM nominiert - dabei wurde er lange verkannt: "Mit deinem Nachnamen wirst du in meiner Mannschaft nie Mittelstürmer", soll die Trainerlegende Zdenek Zeman 2011 gesagt haben, als Immobile mal wieder von seinem Stammverein Juventus Turin in die Provinz verliehen wurde. Siena, Grosseto und Genua waren die Leihstationen, auf denen er sich nach oben arbeiten musste, ehe ihm in der abgelaufenen Saison beim FC Turin der Durchbruch gelang.

Das Juve-Trikot trug Immobile in sechs Jahren dagegen nur ganze 40 Minuten lang. Nicht von ungefähr hatte Juventus deshalb auch schnell Einigkeit mit dem BVB erzielt. Der Transfer allerdings hakte am FC Turin, dem zweiten "Eigentümer" Immobiles. Erst am Wochenende gab es eine interne italienische Übereinkunft.

(sid)
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