Bayern souveräner Spitzenreiter Nach Startrekord auch Heynckes-Verbleib möglich

Bayern München hat einen Startrekord aufgestellt und seine Spitzenposition eindrucksvoll gefestigt. Nach dem perfekten Saisonstart könnte auch die Vertragsverlängerung von Trainer Jupp Heynckes bald ein Thema werden.

Bundesliga 12/13, 8. Spieltag: Fakten
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Foto: dapd, Frank Augstein

Nachdem Bayern München mit einer Galavorstellung einen Startrekord in der Fußball-Bundesliga aufgestellt hatte, nahm Karl-Heinz Rummenigge Trainer Jupp Heynckes herzlich in den Arm. "Auch wenn der Trainer gesagt hat, der Rekord interessiere ihn nicht, freue ich mich schon sehr darüber", sagte der Vorstandschef des deutschen Rekordmeisters nach dem beeindruckenden 5:0 (2:0)-Erfolg bei einem vollkommen chancenlosen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf.

Nach dem achten Sieg im achten Spiel thront der Branchenprimus von der Isar weiter souverän an der Tabellenspitze. Kein Wunder, dass die Verantwortlichen einen Verbleib des Trainers über das Saisonende hinaus nicht mehr ausschließen wollen. Nach Präsident Uli Hoeneß stellte auch Rummenigge klar, dass ein Abschied des 67-Jährigen im Sommer 2013 längst noch nicht beschlossen ist.

"Wir haben vor der Saison beidseitig beschlossen, dass wir nach der Winterpause Gespräche führen werden. Dabei werden wir bleiben. Mehr möchte ich zu diesem Thema im Moment nicht sagen", erklärte Rummenigge, der bei einem kurzen Blick auf die Tabelle in den Katakomben der Düsseldorfer Arena kurz strahlte.

Dem BVB enteilt

Fünf Punkte beträgt weiterhin der Vorsprung auf Verfolger Eintracht Frankfurt, Schalke 04 liegt schon sieben Zähler hinter den Münchnern und Hauptkonkurrent Borussia Dortmund droht angesichts von zwölf Punkten Rückstand, langsam den Anschluss zu verlieren. "Wir werden aber keine Schadenfreude Richtung Dortmund zeigen. Wir müssen weitermachen", stellte Rummenigge klar.

Nach der eindrucksvollen Generalprobe für das richtungsweisende Champions-League-Spiel am Dienstag (20.45 Uhr/LIVE-Ticker) beim OSC Lille wollte auch Bastian Schweinsteiger von Langeweile in der Liga nichts wissen. "Das hilft uns alles nichts. Wir müssen uns weiter von Spiel zu Spiel durcharbeiten", sagte der Nationalspieler und nannte einen Grund für die Siegesserie: "Wir haben verstanden, dass die Defensivarbeit vorne beginnt. Das ist der Unterschied zur vergangenen Saison."

Große Leichtigkeit

Zwei Gegentore in acht Spielen sprechen eine deutliche Sprache, auswärts hat Schlussmann Manuel Neuer noch überhaupt keinen Treffer kassiert. Gegen die harmlose und teils ängstliche Fortuna ließen die Bayern in 90 einseitigen Minuten keine einzige Torchance zu. "Das hat mir besonders imponiert", meinte Heynckes, der die Art und Weise des Sieges "überragend" fand.

Die Münchner ließen Ball und Gegner laufen und erspielten sich mit großer Leichtigkeit zahlreiche Chancen von "überragender Qualität" (Rummenigge). Die Tore von Mario Mandzukic (28.), Luiz Gustavo (36), Thomas Müller (55. und 86.) und Rafinha (87.) fielen zwangsläufig. Trotz der fünf Gegentreffer war Fortuna-Schlussmann Fabian Giefer der mit Abstand beste Akteur seiner Mannschaft.

Die Siege stärken nach zwei Jahren ohne Titel das Selbstvertrauen der Bayern. "Es liegt an uns, ob wir erfolgreich sind", meinte Schweinsteiger, der jetzt mit Blick auf die Begegnung in Lille forderte: "Da müssen wir nachlegen."

Sportdirektor Matthias Sammer will Heynckes in alle Gespräche über die künftige Besetzung des Traineramts beim FC Bayern miteinbeziehen. "Wenn wir uns dann mal Gedanken machen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, über die Zukunft zu reden, dann wird es immer mit Jupp Heynckes sein", sagte der Ex-Profi am Sonntag in einem Interview mit Sport1. Bei "Sky" ergänzte er, das Verhältnis von Heynckes zum Fußball-Rekordmeister sei ein derart intensives, "dass wir ihn bei Gesprächen immer mit an den Tisch holen werden".

Am Jahreswende will der derzeitige Spitzenreiter der Bundesliga über die künftigen Trainer beraten. Dass sogar mit Heynckes noch einmal verlängert werde, schloss Sammer nicht aus. "Wir sind offen", antwortete er im Pay-TV-Sender "Sky" auf eine entsprechende Frage.

(sid/dpa)
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