Mak beschimpft Hecking Miese Stimmung und Twitter-Zoff in Nürnberg

Freiburg · Der 1. FC Nürnberg hat die vierte Niederlage in Folge kassiert. Nach dem 0:3 (0:1) beim SC Freiburg platzte Trainer Dieter Hecking der Kragen.

Bundesliga 12/13: Freiburg - Nürnberg
5 Bilder

Bundesliga 12/13: Freiburg - Nürnberg

5 Bilder

Als die Beschimpfungen aus dem Fanblock immer lauter wurden, brachen die Profis des 1. FC Nürnberg ihren Weg zu den Anhängern nach Abpfiff vorzeitig ab. Bei ihrem angefressenen Trainer waren die Spieler im Anschluss an die vierte Niederlage in Folge aber nicht besser dran. "Ich bin nicht dazu da, alles schönzureden. Ich werde mit dem ein oder anderen Tacheles reden", sagte Dieter Hecking nach dem 0:3 (0:1) beim SC Freiburg. Dass dem Club-Bus die Nummernschilder geklaut wurden und ein vermeintlicher Angriff via Twitter von Profi Robert Mak gegen Hecking für Aufsehen sorgte, passte perfekt ins Bild.

"Man muss den Finger auch mal in die Wunde legen. Es passt mir nicht, was da derzeit passiert", haderte Hecking noch weit nach Spielende. Momentan scheint es in erster Linie innerhalb des Teams nicht zu passen. Davon zeugten die gegenseitigen Schuldzuweisungen der Profis. So attackierte Innenverteidiger Timm Klose die Kollegen. "So macht es keinen Spaß. Da versucht man alles, und dann ist man in der Abwehr der Arsch", äußerte der Schweizer: "Ich sage besser nichts mehr, sonst sage ich nur das Falsche."

Obwohl Klose vor 22.800 Zuschauern noch einer der besseren Nürnberger war, wird der 24-Jährige für diese Aussagen ganz sicher einen Extra-Einlauf von Hecking erhalten. Der Coach stellte nämlich unmissverständlich klar, dass er "keine populistischen Aussagen gebrauchen kann".

"So geht es nicht"

Noch schlimmer als Klose könnte es Mak treffen. "Es ist normal, dass im Fußball-Geschäft auf den Trainer geschimpft wird. Aber er muss aufpassen, wo er es macht. So geht es nicht, dass wird er merken", sagte Hecking am Sonntag. Der Slowake war in Freiburg zur Pause ausgewechselt worden und hatte anschließend angeblich im sozialen Netzwerk seinem Unmut freien Lauf gelassen.

Unter seinem mittlerweile abgeschalteten Account war in einer Mischung aus slowakisch und englisch eine Schimpftirade zu lesen, die übersetzt soviel bedeutet wie: "Fußball ist eine verschissene Politik. Ich hasse es. Verdammter Trainer." Kurz darauf folgte ein entschuldigender Eintrag, ehe anschließend von einer angeblichen Hacker-Attacke die Rede war. Über mögliche Konsequenzen werden die Verantwortlichen erst entscheiden, wenn der Mittelfeldspieler wieder von seiner Länderspielreise zurückkehrt.

Hecking selbst hatte seine Schützlinge schon in Freiburg verbal in die Pfanne gehauen. "Die Mannschaft hat all das verloren, was sie in den ersten drei Spielen ausgezeichnet hat. Wir müssen das jetzt kritisch analysieren. So geht es natürlich nicht", äußerte Hecking, der noch nie als Spieler oder Coach gegen Freiburg gewinnen konnte: "Leider sind die Nationalspieler nun weg - aber sie werden froh sein, dass sie nicht da sind..."

"Brauchen ein Reizklima"

Die verbleibenden Profis erwarten bis zur nächsten Partie gegen den FC Augsburg ungemütliche Tage, von Gesprächen hat Hecking jedenfalls genug. "Reden können wir alle. Wir brauchen aber keine Alibi-Ausreden. Vielleicht brauchen wir eher ein Reizklima", sagte der Trainer: "Jetzt sind wir wieder in die Situation geraten, in die wir nicht wollten. Aber vielleicht brauchen wir ja diesen Druck, um wieder zusammenzurücken."

Für den Trainer der Nürnberger (7 Punkte), die die zurückliegenden sieben Spiele gegen Freiburg nicht gewinnen konnten, kommt die Situation aber nach eigener Aussage nicht überraschend. "Ich habe die Mannschaft immer so eingeschätzt, dass es eine Saison wird, in der es darum geht, 40 Punkte zu holen", äußerte Hecking.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort