Bundesliga-Lazarett lichtet sich Metzelder, Lauth und Co. wieder fit

Berlin (rpo). Zehn Tage vor dem Rückrunden-Start in der Fußball-Bundesliga lichtet sich das Lazarett. Angeführt von Vize-Weltmeister Christoph Metzelder von Borussia Dortmund, der schon Ende vorigen Jahres beim 1:1 bei Hansa Rostock einige Minuten mitspielen durfte, stehen insgesamt 18 langzeitverletzte Spieler vor dem Comeback.

Während Hoffnungsträger mit WM-Perspektive wie Metzelder, Benjamin Lauth (Hamburger SV) und Frank Fahrenhorst (Werder Bremen) auf Einsätze brennen, muss sich Nationalspieler Philipp Lahm vom VfB Stuttgart als zurzeit prominentester Liga-Patient nach seinem Mittelfußbruch noch in Geduld üben.

"Ich arbeite hart für mein Comeback und werde hoffentlich noch viele Spiele in der Rückrunde bestreiten können", meinte der Linksverteidiger an. Obwohl der 21-Jährige ins Trainingslager nach Marbella mitreiste und in Spanien seine Reha begann, muss er mit einer sechswöchigen Zwangspause rechnen.

Lahm denkt schon ans Comeback

Während sich Lahm bereits Gedanken über das Comeback macht, droht Christian Ziege (Borussia Mönchengladbach), einem von Lahms Vorgängern als linker Verteidiger der Nationalmannschaft, gar das Ende seiner Laufbahn. Der 32-Jährige musste das Trainingslager unter südlicher Sonne nach einer erneuten Sprunggelenk-Verletzung abbrechen. Der ehemalige England-Legionär und Europameister von 1996 klagt schon seit Jahren über ähnliche Verletzungen und hat bereits einen irreparablen Knorpelschaden.

Ebenfalls unsicher sind die Perspektiven des Argentiniers Andres D'Alessandro (VfL Wolfsburg), der das Trainingslager in Spanien aufgrund von Leistenbeschwerden vorzeitig verließ. Nun soll eine Untersuchung bei Nationalmannschafts-Arzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfart Klarheit bringen, ob der Olympiasieger wegen seiner "weichen Leiste" operiert werden muss.

Torhüter Rein van Duijnhoven (VfL Bochum), der seit Wochen an Achillessehnenbeschwerden leidet und für den angeblich bereits ein Nachfolger gesucht wird, hat mit seinem Trainer Peter Neururer immerhin einen Gesprächspartner beim Reha-Training. Bei einem Prominenten-Kick erlitt der 49 Jahre alte Coach einen Steißbein-Anbruch. "Ich werde die Zähne zusammenbeißen", versprach der Trainer.

Wie dicht bei Verletzungen harmlose und ernsthafte Folgen beieinander liegen, verdeutlicht das Beispiel des vom Hamburger SV ausgeliehenen Portugiesen Almani Moreira, der bis April für eine Ablösesumme von einer Million Euro von Standard Lüttich gekauft werden könnte. Nach einem Testspiel gegen Wolfsburg war zunächst von einem Bänderriss ausgegangen worden. Nach der Verpflichtung von Piotr Trochowski hätte dies schon das Ende der HSV-Zeit für Moreira bedeuten können. Da nun aber eine Verstauchung und Bänderdehnung diagnostiziert wurde, kann Dauerläufer Moreira noch um seinen Arbeitsplatz kämpfen.

Deutlich weniger Sorgen um ein lohnendes Auskommen muss sich wohl Tim Wiese (1. FC Kaiserslautern) machen. Trotz einer noch monatelangen Pause aufgrund eines Kreuzbandrisses lehnte der Torhüter ein Angebot zur Vertragsverlängerung bis 2007 ab. Wieder voll auf die körperliche Wiederherstellung kann sich derweil auch Nationalspieler Andreas Görlitz (Bayern München) konzentrieren. Eine Kniespiegelung bei US-Spezialist Richard Steadman in Vail/Colorado ergab, dass die Heilung optimal verläuft. So werden bald noch weitere Betten im Bundesliga-Lazarett frei.

(sid)
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