Kommentar zum 1. FC Köln Meiers Entlassung war überfällig

Köln (RPO). Der 1. FC Köln hat nach Ex-Trainer Zvonimir Soldo auch Manager Michael Meier entlassen und weitere Konsequenzen aus der sportlichen Talfahrt gezogen. Die Trennung von Meier war überfällig.

Das ist Michael Meier
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Die "Geißböcke" rangieren nach 14 Spieltagen auf Platz 16, die Ausbeute von zwölf Punkten ist schwach. Zwar präsentieren sich die Domstädter nach dem schlechten Saisonstart endlich wieder als Mannschaft, die Qualität reicht aber nicht aus, um eine bessere Saison als im Vorjahr zu spielen, wie es die Klubverantwortlichen im vergangenen Sommer geplant hatten.

Die Hauptschuld daran trägt Meier. Der Manager hat es im Gegensatz zu seinem Versprechen nicht geschafft, eine Mannschaft um Lukas Podolski aufzubauen, die sich in der Bundesliga etabliert und in wenigen Jahren wieder um den Einzug in den Europapokal spielt. Zwar gebürt Meier der Applaus für die Rückholaktion des Kölschen Prinzen, die übrige Kaderplanung war allerdings zweitligareif.

Schwache Transferpolitik

Im Sommer kaufte Meier Alexandru Ionita für 1,5 Millionen Euro von Rapid Bukarest als neues Sturm-Juwel, der 21-Jährige lässt in der bisherigen Saison seine angepriesenen Qualitäten komplett vermissen. Konstantinos Giannoulis sollte das Problem auf der linken Abwehrseite lösen, die Fans kennen den Griechen jedoch nur vom Mannschaftsfoto.

Zudem verpasste Meier es, die Lücke im offensiven Mittelfeld zu schließen, die der im vergangen Jahr ausgeliehene Zoran Tosic nach seinem Abgang hinterlassen hat. Einen Thomas Kessler lieh Meier für zwei Jahre zum FC St. Pauli aus, wo der Torhüter überragende Leistungen zeigt. Nach der Posse um Faryd Mondragon fehlte dem FC ein guter Ersatz, Miro Varvodic war in den fünf Spielen, in denen er zwischen den Pfosten stand, ein steter Unsicherheitsfaktor.

Die Fans hatten die Gründe für den sportlichen Abstutz bereits nach wenigen Spielen gefunden und forderten nach der bitteren 1:2-Niederlage bei Hannover 96 Meiers Kopf. In der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen 1860 München (3:0) hallten 90 Minuten lang "Meier raus"-Sprechchöre durch das Rhein-Energie-Stadion. Die treuen Anhänger machen den Manager für mangelnde Qualität in allen Mannschaftsteilen sowie die finanzielle Situation, den FC drücken Verbindlichkeiten in Höhe von 24 Millionen Euro, verantwortlich.

Meier hat es in den fünf Jahren seiner Tätigkeit am Geißbockheim nicht geschafft, die Ansprüche des Klubs in die Realität umzusetzen und Spieler zu verpflichten, die den Verein weiterbringen. Zwar stellte sich die Mannschaft nach dem 1:0-Erfolg in Stuttgart vor Wochenfrist hinter den Manager, der Rauswurf war dennoch überfällig. Meier hat in Köln ein finanzielles und sportliches Fiasko hinterlassen, für das er nun zur Rechenschaft gezogen wurde. Der 60-Jährige scheiterte bereits bei Borussia Dortmund und wirtschaftete die Westfalen fast kaputt. Eine weitere Zukunft als Bundesliga-Manager scheint ausgeschlossen.

(rpo)
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