Nächste Pleite mit Ingolstadt Für Kauczinski dürfte es das gewesen sein

Ingolstadt · Markus Kauczinski steht beim FC Ingolstadt nach dem 0:2 im Derby gegen den FC Augsburg nach nur vier Monaten schon wieder vor der Entlassung.

 Markus Kauczinski steht in Ingolstadt vor dem Aus.

Markus Kauczinski steht in Ingolstadt vor dem Aus.

Foto: dpa, awe lof

Markus Kauczinski gab jedem seiner Spieler noch auf dem Spielfeld die Hand, dann verließ er mit finsterer Miene das Stadion. Es sah nach Abschied aus. Für den 46-Jährigen dürfte es der letzte Auftritt in Ingolstadt gewesen sein. Die Ablösung von Kauczinski, der erst im Sommer die Nachfolge von Ralph Hasenhüttl angetreten hatte, käme nach zehn Spielen ohne Sieg und einem Negativ-Rekord nicht überraschend.

Nach dem enttäuschenden 0:2 (0:0) der erschreckend schwachen Schanzer im bayerischen Derby gegen den FC Augsburg wollten die Verantwortlichen des FCI keine Garantien mehr abgeben. Er sei sich "nicht sicher", sagte der sportliche Leiter Harald Gärtner bei Sky, dass Kauczinski am 19. November beim Kellerduell in Darmstadt noch auf der Bank sitzen werde. Man setze sich jetzt erst einmal "in Ruhe zusammen. Wir werden analysieren, wie wir aus dieser Situation herauskommen. Wir müssen die richtigen Schlüsse ziehen".

Ganz wollte Gärtner in der "schwersten Situation" der jüngeren Vereinsgeschichte trotz der "Negativspirale" aber noch nicht den Stab über dem glücklosen Kauczinski brechen. Auf die Frage, was noch für den Trainer spreche, antwortete er: "Die Mannschaft hat sich nicht aufgegeben. Sie probiert es und richtet sich immer wieder auf. Es fehlt einfach das Quäntchen Glück."

Kauczinski ist zumindest überzeugt, seine Spieler noch zu erreichen. "Ich glaube an die Mannschaft. Ich habe die Mannschaft immer wieder aufrichten können", sagte der frühere Karlsruher Coach. Über eine mögliche Entlassung wollte er nach der achten Niederlage im zehnten Ligaspiel mit dem FCI deshalb nicht reden: "Darüber muss ich mir keine Gedanken machen, das liegt nicht in meiner Hand."

Viele Argumente hat Kauczinski aber nicht auf seiner Seite. Erst einmal in der langen Bundesliga-Historie schaffte es ein neuer Trainer, in seinen ersten zehn Spielen nicht zu gewinnen: Helmut Kalthoff 1985/86 bei Hannover 96. Der war danach seinen Job los.

Dies könnte Kauczinski auch blühen, doch der befasste sich schon mit der Partie nach der Länderspielpause in Darmstadt. "Wir werden das analysieren, aber nichts Abenteuerliches machen", sagte er. Man werde "in kleinen Schritten arbeiten und lernen müssen. Wir drehen uns ein bisschen im Kreis".

Gärtner sprach von "fehlendem Spielglück". Die Gegentore durch Raul Bobadilla (85.) und Hamit Altintop (90.), die beide kurz zuvor eingewechselt worden waren, seien "symptomatisch".

Mangelnde Qualität sah er aber auch am Samstag gegen den FCA, der nach vier Spielen ohne Sieg einen wichtigen Dreier landete, aber dennoch nicht: "Die Spiele waren immer sehr knapp. Mit Glück gehen wir auch gegen Bayern und Dortmund als Sieger vom Platz." So aber steht der FCI auf Platz 17 - und Kauczinski vor der Ablösung.

(sid)
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