Kommentator Marcel Reif hört bei TV-Sender Sky auf

Düsseldorf · Fußball-Kommentator Marcel Reif wird ab der kommenden Saison nicht mehr für den Bezahlsender Sky arbeiten. Der Vertrag des 66-Jährigen läuft zum Ende der aktuellen Spielzeit aus.

Marcel Reif: Der Chef-Fußballkommentator von Sky
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Das ist Marcel Reif

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"Nach 17 Jahren läuft mein Vertrag aus und es ist an der Zeit, sich neuen Herausforderungen und Projekten zu widmen", sagte Reif der "Süddeutschen Zeitung". Der Ruhestand sei aber noch kein Thema. "Für die Zeit danach prüfe ich in Ruhe einige Angebote. Die Rolle als Patriarch, ich habe drei Söhne und zwei Enkel, wird mich jedenfalls so schnell noch nicht ausfüllen", sagte Reif.

Reif ist einer der bekanntesten Sport-Kommentatoren in Deutschland. Spätestens seit seinem legendären Auftritt 1998 bei RTL, als er gemeinsam mit Günther Jauch eine 76-minütige Verzögerung vor dem Spiel zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund überbrücken musste, ist er wohl jedem Fußball-Fan ein Begriff. Vor dem damaligen Halbfinale war im Stadion von Madrid ein Tor umgefallen, die Veranstalter brauchten lange, um einen Ersatz zu beschaffen. Reif und Jauch bekamen für ihre Improvisation den Bayerischen Fernsehpreis und wurden für den Grimme-Preis nominiert.

Fußball-Historie: Der Torfall von Madrid
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Ein Jahr später wechselte Reif zu Premiere (später Sky). Seine Art zu Kommentieren brachte ihm vor allem in den vergangenen Jahren aber auch viel Kritik ein. Darauf reagierte Reif zuletzt mit viel Selbstironie, indem er Tweets, in denen er teilweise wüst beschimpft wurde, als eine Art "Märchenonkel" vorlas.

"Er wird den Satz nicht gerne hören, weil er noch lebt, aber trotzdem: Eine Legende hört auf! Jeder Reporter der polarisiert hat alles richtig gemacht, weil er sonst austauschbar wäre", sagte Reporter-Kollege Bela Rethy der "Bild".

(areh)
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