Schalke 04 Magaths Ärger mit Youngster Matip

Düsseldorf (RPO). Joel Matip ist auf Schalke einer der Aufsteiger der Saison. Unter Felix Magath spielte sich der 18-Jährige ins Bundesliga-Rampenlicht. Doch nun sind erste Risse im bisher harmonischen Verhältnis zwischen Trainer und Talent aufgetreten.

So bejubelt Schalke-Youngster Joel Matip sein erstes Tor
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Das Revierderby zwischen Schalke und Dortmund verfolgte Matip 90 Minuten von der Ersatzbank aus. Dabei war der 1,93 Meter große Defensiv-Allrounder zuletzt kaum noch aus dem Team der Königsblauen wegzudenken, verpasste seit seinem Debüt am 12. Bundesliga-Spieltag bei Bayern München keine Partie der Schalker mehr, stand dabei nur einmal nicht in der Startelf.

Doch ausgerechnet gegen den schwarz-gelben Erzfeind kam der jüngere Bruder von Marvin (88 Bundesliga-Einsätze für Bochum und Köln) überhaupt nicht zum Einsatz. Doch warum verzichtete Magath ausgerechnet im Derby auf den zuverlässigen Schüler? Das Fachmagazin "kicker" stellt einen Zusammenhang mit Matips geplanter, aber eben noch nicht vollzogener Vertragsverlängerung her.

Vertrags-Hickhack

Ursprünglich sollte der Deutsch-Kameruner einen Tag vor dem Revierderby seinen ersten Profi-Kontrakt bei den Königsblauen unterschreiben, doch nachdem der Klub mit Berater Alex Schütt und dem Spieler längst Einigkeit erzielt hatte, meldete Matips Vater Jean plötzlich Bedenken an. "Mal wieder so ein Fall, wo der Vater eine dubiose Rolle spielt", kommentierte Magath die Verzögerung der Personalie angefressen. Der Meistertrainer wollte einen Zusammenhang zumindest nicht dementieren. "Wer diese Idee haben will, soll sie haben", sagte er knapp.

Nach dem Derby erklärte Matip aber umgehend, dass er seine Unterschrift schon bald unter den Vertrag setzen wird. Doch Magath hat noch ein Problem mit Matip und dessen Karriereplanung. Der gebürtige Bochumer nahm kürzlich eine Einladung der kamerunischen Nationalmannschaft an und wird beim Länderspiel der "unbezwingbaren Löwen" gegen Italien für das Heimatland seines Vaters debütieren.

WM-Teilnahme für Kamerun?

Der 18-Jährige könnte zwar danach immer noch für Deutschland spielen, da nur Pflichtspieleinsätze bindend sind, aber die Afrikaner wuchern mit dem Pfund WM-Teilnahme. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich Matip komplett gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) entscheidet. Damit verbunden wären zahlreiche Flugreisen in Richtung des Schwarzen Kontinets und alle zwei Jahre die Teilnahme am, von Bundesliga-Trainern so ungeliebten, Afrika-Cup.

"Es ist seine Karriere. Aber wenn ein Spieler mal in der Saison vier Wochen weg muss, wird es schwer. Dann muss die Leistung schon außergewöhnlich sein", versteckt Magath seine diesbezüglichen Bedenken nicht und spricht damit indirekt eine Warnung an seinen Musterschüler aus. Das Verhältnis zwischen beiden Protagonisten wird in der Zukunft wohl noch weiteren Prüfungen unterzogen.

(can)
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