Hertha BSC Berlin Luhukay peilt direkten Wiederaufstieg an

Berlin · Jos Luhukay ist der Hoffnungsträger bei Hertha BSC. Der neue Coach will an seine persönliche Erfolgsgeschichte beim FC Augsburg anknüpfen und die Berliner direkt zurück in die Bundesliga führen.

Jos Luhukay – Zweitliga-Spezialist und dreimaliger Aufstiegstrainer
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Das ist Jos Luhukay

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Foto: dpa, Patrick Seeger

Mit einem Lächeln im Gesicht schüttelte der gut gelaunte Hoffnungsträger Jos Luhukay im Blitzlichtgewitter der Fotografen die Hand von Manager Michael Preetz. Anschließend weckte der neue Trainer von Hertha BSC nach einer katastrophalen Saison und dem sportlichen Abstieg Hoffnungen auf die direkte Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. "Wir müssen den Wiederaufstieg sofort schaffen, das ist meine Motivation", sagte Luhukay bei seiner offiziellen Vorstellung in Berlin: "Wir müssen den Betriebsunfall korrigieren."

Ungeachtet des noch laufenden Verfahrens um das skandalöse Relegationsspiel bei Fortuna Düsseldorf (2:2) plant der 48 Jahre alte Niederländer, der einen Zweijahresvertrag mit Gültigkeit für die beiden höchsten deutschen Klassen unterschrieb, zunächst für die 2. Liga. "Man muss nach den zwei Gerichtsterminen davon ausgehen, dass es für uns die 2. Liga wird", sagte der Nachfolger von Altmeister Otto Rehhagel: "Sicher bleibt noch das letzte Quäntchen Hoffnung, aber wir werden in den nächsten Tagen anfangen müssen, die Kaderplanungen voranzutreiben. Wir haben schon zwei Wochen verloren."

Eine Entscheidung, wie es nach dem negativen Urteil des DFB-Bundesgerichts weitergeht, und ob die Berliner in der nächsten Instanz das Ständige Neutrale Schiedsgericht des DFB anrufen werden, sei noch nicht gefallen. "Im Laufe dieser Woche werden wir das schriftliche Urteil bekommen - und wir werden das prüfen", sagte Preetz. Bis Ende der Woche sei nicht abzusehen, wie die nächsten Schritte aussehen.

Trotz heftiger Kritik aufgrund der fehlerhaften Personalentscheidungen der letzten Monate will der Ex-Profi seine Arbeit fortsetzen und bekommt dafür die Rückendeckung des neuen Trainers. "Ich habe vollstes Vertrauen in den Menschen und den Manager Michael Preetz. Sonst würde ich jetzt hier nicht sitzen", sagte Luhukay und ergänzte: "Ich hoffe, dass unsere Zusammenarbeit in den nächsten beiden Jahren erfolgreich wird." Denn "Kontinuität und Stabilität im Verein" seien ihm als Coach "sehr wichtig". Auch Präsident Werner Gegenbauer bekam dadurch den Rücken gestärkt.

Luhukay war erst nach dem letzten Spieltag der abgelaufenen Saison nach drei Jahren überraschend als Trainer des FC Augsburg zurückgetreten und kurz darauf als Nachfolger von Otto Rehhagel in der Hauptstadt vorgestellt worden. "Ich habe in Augsburg das Maximale herausgeholt. Jetzt möchte ich meine erfolgreiche Arbeit in Berlin fortsetzen", sagte der Coach.

Mit welchem Kader er das tun wird, ist jedoch offen. Er wolle ein "stabiles Gerüst" haben, auch der Nachwuchs soll seine Chance bekommen. Einzige sicherer Personalie scheint wohl Keeper Thomas Kraft, der den Berliner auch bei Abstieg die Treue halten will. Andere Verträge, wie der von Christian Lell, würden im Falle des endgültig feststehenden Abstiegs ihre Gültigkeit verlieren. Auch die Frage neuer Co-Trainer - und damit der Verbleib von Ante Covic und Rene Tretschok - ist noch ungeklärt.

Luhukay will künftig jedenfalls mit Offensivfußball begeistern und die geschundene Berliner Fußballseele so besänftigen. "Wir müssen die Fans in den nächsten Monaten wieder für uns gewinnen. Wenn wir den Zusammenhalt stärken, werden wir gemeinsam den Aufstieg bewerkstelligen." Beginnen soll die Mission am 24. Juni. Zum Trainingsstart hat Luhukay dann zum ersten Mal auf dem Platz das Kommando.

(sid)
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