Kehrt der 1860-Coach zur Hertha zurück? "Löwe" Götz und seine Liebe zu Berlin

München (rpo). Mit seinen "Löwen" ist 1860-Trainer Falko Götz nach vier sieglosen Spielen in Folge in einer kleinen Krise. Doch nicht nur das stört die vorweihnachtliche Stimmung in München. Noch immer kursieren Gerüchte, Götz könne zu seiner "alten Liebe" Hertha BSC Berlin zurückehren. Und das vor dem Aufeinandertreffen der beiden Clubs am Wochenende.

Schlechte Stimmung, hartnäckige Gerüchte und sportliche Rückschläge: Von friedlicher Vorweihnachtsstimmung ist beim TSV 1860 München nicht viel zu spüren. Nach vier sieglosen Spielen in Serie müssen die "Löwen" am kommenden Samstag in der Fußball-Bundesliga ausgerechnet bei Hertha BSC antreten. Nicht nur, dass der TSV in der vergangenen Saison mit einer 0:6-Pleite die Rückreise aus der Haupstadt antreten musste - immer noch kursieren Gerüchte, Coach Falko Götz solle auf die Trainerbank bei seiner "alten Liebe" in Berlin zurückkehren.

"Ich habe ein klares Bekenntnis zu 1860 abgegeben", betonte Götz. Er werde seinen bis 2005 datierten Vertrag in München erfüllen. Nach der Trennung von Hertha und Huub Stevens vergangene Woche wird Götz in den Berliner Medien immer wieder als möglicher Nachfolger für den Niederländer genannt. Als Jürgen Röber im Februar 2002 bei Hertha entlassen wurde, rückte Götz in das Amt des Cheftrainers, führte Berlin auf einen UEFA-Cup-Platz, musste aber dann Stevens weichen.

Götz beobachtet seinen Ex-Club als Fan

Am Samstag trifft der ehrgeizige Fußball-Lehrer also auf seinen Ex-Verein, wo zudem auch noch sein langjähriger Weggefährte und ehemaliger Assistent Andreas Thom als Interims-Trainer sein erstes Heimspiel bestreitet. "Das ist ein besonderes Spiel für mich. Berlin ist meine Heimatstadt, ich habe selbst lange für den Verein gespielt", sagte Götz. Die derzeitigen Turbulenzen in der Hauptstadt beobachte er zwar genau, "aber eher als Fan".

Seine Mannschaft steht im Berliner Olympiastadion unter Zugzwang: Die 1:4-Niederlage gegen Hansa Rostock am vergangenen Spieltag hatte schonungslos die Schwächen der "Löwen" offenbart. In einer Mannschaftssitzung analysierte Götz die Fehler, machte seinen Spielern aber auch Mut: "Diese Leistung war nicht Spiegelbild der Saison, sondern sicherlich ein negativer Ausrutscher."

Nach wie vor lautet das Saisonziel des TSV, "mindestens 40 Punkte" bis zum Ende der Spielzeit zu sammeln. Vom Einzug ins internationale Geschäft redet derzeit aus gutem Grund offiziell niemand. "Die Mannschaft ist im Umbruch", erklärt Götz immer wieder. Sein Ziel, junge Talente erfolgreich in der Bundesliga einzusetzen, geht nur teilweise auf: Die Leistungen von Nationalstürmer Benjamin Lauth sind in dieser Saison eher durchwachsen, U21-Nationalspieler Andreas Görlitz fehlt die nötige Konstanz. Und der zuletzt bei den Profis eingesetzte 18 Jahre alte Stürmer Lance Davis wartet noch auf seine erste große Bewährungsprobe.

Wildmoser stärkt Coach (noch) dem Rücken

Noch stärkt Präsident Karl-Heinz Wildmoser dem Coach und dessen "Jugendstil" den Rücken. "Unsere Talente sind mir heilig", verkündete der Vereins-Boss. Trotzdem gerieten die beiden kürzlich aneinander als Wildmoser öffentlich Kritik an Lauth äußerte.

Um trotz der Negativ-Serie doch noch in einen geruhsamen Weihnachtsurlaub gehen zu können, hat Götz den Druck auf das Team erhöht: "In den nächsten beiden Spielen muss sich jeder zerreißen. Es gibt jetzt keine Ausreden mehr", forderte er. Diskussionen um mögliche personelle Verstärkungen will der seit März 2003 bei den "Sechzigern" tätige Trainer nicht aufkommen lassen: "Wir beobachten den Markt. Aber wir unterliegen auch finanziellen Zwängen."

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