1. FC Köln - Eintracht Frankfurt 2:0 (2:0) Leise Hoffnung in Köln

Köln (rpo). Die Hoffnung stirbt zuletzt, auch in Köln. Nach dem souveränen 2:0 (2:0)-Sieg gegen Eintracht Frankfurt schöpft man in der Rheinmetropole wieder - wenn auch leise - Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt.

<P>Köln (rpo). Die Hoffnung stirbt zuletzt, auch in Köln. Nach dem souveränen 2:0 (2:0)-Sieg gegen Eintracht Frankfurt schöpft man in der Rheinmetropole wieder - wenn auch leise - Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt.

Auch wenn die Bundesliga-Lichter auszugehen drohen, der designierte Präsident des 1. FC Köln sieht weiter einen Hoffnungsschimmer. "Ich rede nicht von der zweiten Bundesliga, solange wir noch eine Chance haben, in der Bundesliga zu bleiben", sagte Wolfgang Overath nach dem 2:0 (2:0)-Erfolg des Tabellenletzten über die ebenfalls akut abstiegsgefährdete Frankfurter Eintracht und einer Woche des Machtkampfes zwischen Trainer Marcel Koller und FC-Kapitän Dirk Lottner.

Koller ging aus dem internen Schlagabtausch als Sieger hervor: Der Schweizer warf Lottner und Jörg Heinrich aus dem Kader, die Mannschaft landete am 27. Spieltag ihren fünften Saisonsieg. Die Plakate der Fans: "Lottner rein - Koller raus" störten den Coach nicht: "Mich interessiert allein die Leistung der Mannschaft, nicht das ganze Drumherum, und das war heute die beste erste Halbzeit seitdem ich in Köln Trainer bin."

Nachwuchs gesetzt

Am Freitag hatte er Lottner und Heinrich aus dem Kader entfernt. "Ich habe der Mannschaft gesagt, ich kann nur die gebrauchen, die sich hundertprozentig einsetzen. Das haben die beiden nicht getan, deshalb habe ich sie auf die Tribüne gesetzt", erklärte der FC-Coach. Dass das Tischtuch mit dem Kapitän ("In Köln herrscht kein Leistungsprinzip") endgültig zerschnitten ist, wollte Koller aber nicht bestätigen: "Wenn er sich wieder reinhängt, bekommt er wieder eine Chance."

Koller setzt auf den Nachwuchs, auch mit Blick auf die zweite Bundesliga. Mit einem Durchschnittsalter von 24 Jahren stand in Köln niemals eine jüngere Mannschaft auf dem Platz. Und Wolfgang Overath unterstützte seinen Coach: "Man kann dieser jungen Mannschaft heute nicht den geringsten Vorwurf machen, sie hat um jeden Ball gekämpft und nicht einen verloren gegeben", sagte das große FC-Idol.

Hoffnungsträger

Vor allem der überragende "U21"-Nationalspieler Lukas Podolski zeigte, dass man trotz acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer die Hoffnung noch nicht völlig aufgeben muss. Podolski: "Endlich ein Sieg, das gibt nochmal einen Schub." Podolski traf nach dem Eigentor von Ingo Hertzsch (5.) in der 35. Minute zum 2:0. "Wir haben immer noch die Möglichkeit, in der Bundesliga zu bleiben", sagte Koller. Noch sieben Spieltage, am nächsten Wochenende geht es nach Hannover und dann gegen den VfL Bochum. Florian Kringe sprach nach dem 2:0 von "einem Schritt in die richtige Richtung". Markus Feulner, der ebenfalls eine gute Partie ablieferte, musste nach einem Schlag auf das Sprunggelenk verletzt ausgewechselt werden. Mustafa Dogan verurteilte Ioannis Amanatidis zur Bedeutungslosigkeit.

Die Frankfurter verloren nach gutem Start in die Rückserie bereits das dritte Mal hintereinander und das dritte Mal zu Null. Willi Reimann, der nach der Sperre durch den DFB auf der Haupttribüne direkt hinter der Eintracht-Reservebank Platz nahm: "Unsere gute Phase ist vorbei, aber ich werde weiterkämpfen, dass die Mannschaft wieder dahin kommt, wo sie einmal war. Ich gebe nicht auf, auch wenn die Situation schlechter geworden ist." Die Eintracht rutschte durch die erneute Niederlage wieder in die Abstiegsränge, ist mit 26 Punkten jetzt 16. und trifft in den kommenden beiden Begegnungen auf Werder Bremen und den VfB Stuttgart. Gut möglich, dass nach den nächsten beiden Runden in Köln und Frankfurt die ersten Absteiger gefunden sind.


Stimmen zum Spiel:

Trainer Marcel Koller (1. FC Köln): "Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit geboten, mit sehr viel Einsatz und Offensivdrang. Es war wohl die beste erste Halbzeit unter meiner Ägide. Für die Mannschaft war der Erfolg sehr wichtig, denn sie hatte heute nur ein Durchschnittsalter von 24 Jahren."

Trainer Willi Reimann (Eintracht Frankfurt): "Spielentscheidend war heute, dass wir früh in Rückstand geraten sind durch dieses unglückliche Tor. Danach sind wir ziemlich in Bedrängnis geraten. Köln hat engagiert gespielt und hat uns verunsichert. In der zweiten Halbzeit hat meine Mannschaft gekämpft, alles probiert, aber der Druck hat nicht ausgereicht."


Statistik zum Spiel:

Köln: Wessels - Schröder, Dogan, Cichon, Voigt - Kringe, Grujic (46. Niedrig), Federico (87. Kennedy), Feulner (73. Sinkala), Streit - Podolski

Frankfurt: Nikolov - Bindewald, Günther (46. Frommer), Chris (46. Beierle), Hertzsch - Bürger, Preuß, Schur - Lexa (73. Dragusha), Skela - Amanatidis

Schiedsrichter: Meyer (Burgdorf)

Tore: 1:0 Hertzsch (5., Eigentor), 2:0 Podolski (35.)

Zuschauer: 45.500

Beste Spieler: Streit, Podolski, Dogan - Skela, Lexa

Gelbe Karten: Voigt, Grujic, Niedrig - Lexa, Hertzsch

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