Transferpolitik des FC Bayern Lahm kritisiert Beckenbauer

München (RPO). Kapitän Philipp Lahm vom deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München hat in Interviews mit mehreren Münchner Medien Kritik von Ehrenpräsident Franz Beckenbauer an Christian Nerlinger zurückgewiesen und die Transferpolitik des Sportdirektors verteidigt.

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Beckenbauer hatte kürzlich bemerkt, dass Nerlinger beim deutschen Fußball-Rekordmeister zu selten aus dem Hintergrund getreten sei und sich ändern müsse, um akzeptiert zu werden.

"Das ist die Meinung eines Außenstehenden, sowas gibt es beim FC Bayern immer wieder", sagte Lahm und konterte in Interview mit der Bild, dem Münchner Merkur und der "tz" die Kritik Beckenbauers. "Aber wer die Abläufe bei uns nicht tagtäglich erlebt und nur aus der Ferne urteilt, kann ja gar nicht immer richtig liegen. Jeder, der eng an der Mannschaft und eng an unserem Sportchef dran ist, weiß, was Christian Nerlinger für hohe Qualitäten hat", äußerte der Nationalspieler.

Lob für Neuer

Vor allem der Transfer von Nationaltorwart Manuel Neuer erfreut Lahm. "Die Neuverpflichtungen können sich wirklich sehen lassen - wenn ich allein an Manuel Neuer denke", sagte Lahm. Der 27-Jährige hat bei seinem DFB-Kollegen das oft zitierte "Bayern-Gen" ausgemacht.

"Manuel ist auf jeden Fall ein Siegertyp. Und wenn das ein Gen ist, dann hat Manuel es, das ist sicher. So musst du sein als Torwart des FC Bayern, dass du wirklich keinen einzigen Ball reinlassen willst, dass du dich auch beim Stand von 5:0 noch über ein Gegentor ärgerst - wie es auch bei Oliver Kahn war", sagte Lahm.

Doch auch Kahn wurde von Lahms Kritik nicht ausgespart. Der frühere Bayern-Torwart hatte kürzlich angeprangert, dass beim Rekordmeister nicht gezielt, sondern in erster Linie nach Namen eingekauft werde. "Man braucht doch nur unsere aktuellen Transfers anzuschauen, um zu sehen, dass das nicht stimmt. Unsere Transfers sind punktuell, sie sind spezifisch auf unsere Positionen ausgerichtet. Da kommen lauter Leute, die genau das sind, was wir jetzt brauchen", erklärte Lahm.

"Rafinha bringt uns weiter"

Lahm selbst wird in der kommenden Spielzeit wohl wieder auf links verteidigen, da die Bayern für die rechte Seite den Brasilianer Rafinha verpflichtet haben. Der Nationalspieler freut sich auf das Zusammenspiel mit dem Brasilianer, der für rund 5,5 Millionen Euro vom FC Genua kommt. "Wenn wir alle wieder guten Fußball spielen, werden wir sowieso alle Gegner nerven. Jeder Einzelne von uns. Wir brauchen Qualität in unseren Reihen. Und da bringt uns Rafinha mit Sicherheit weiter", sagte Lahm.

Auch die Rückkehr von Trainer Jupp Heynckes macht dem gebürtigen Münchner Lahm Mut, dass nach einer titellosen Saison wieder erfolgreichere Zeiten beim FC Bayern anbrechen. "Ich habe ein sehr, sehr gutes Gefühl. Mit Jupp Heynckes kommt ein Trainer, der den Verein bestens kennt und mit dem auch die Mannschaft vertraut ist", betonte Lahm: "Es ist wichtig, gerade mit Blick auf die Champions League, dass man einen breiten Kader mit Qualität hat - den haben wir. Deswegen bin ich sehr zuversichtlich, dass wir nächste Saison wieder voll angreifen werden."

(SID/can)
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