Borussia Mönchengladbach Kölner Scherz lobt Favres Mannschaft

Düsseldorf · Borussia Mönchengladbach hat einen neuen Fan. Matthias Scherz, der 270 Mal für den 1. FC Köln spielte, preist ausgerechnet die Leistungen des großen rheinischen Rivalen in einer Kolumne für den "Kölner Stadt-Anzeiger".

 Matthias Scherz bewundert Gladbachs Höhenflug trotz ausgeprägter FC-Vergangenheit.

Matthias Scherz bewundert Gladbachs Höhenflug trotz ausgeprägter FC-Vergangenheit.

Foto: KYSTN, AP

"Diese Gladbacher Borussia kann sogar Meister werden", schreibt der frühere Profi. Und wie tief er den vorläufig einstigen Gegner ins Herz geschlossen hat, beweist das Lob seiner gesamten Entwicklung: "Liebe Borussia, das war vorbildlich."

Der Höhenflug des Klubs ist für Scherz vor allem mit drei Namen verbunden. Trainer Lucien Favre, "der dem Team eine taktische Grundordnung gab". Torwart Marc-Andre ter Stegen, "der Sicherheit gibt, weil er nicht nur die klassischen Torwartfähigkeiten besitzt, sondern auch im Aufbau eine große Rolle spielt". Und Sportdirektor Max Eberl, "dessen Kompetenz noch vor einem Jahr angezweifelt wurde, der aber schon damals vieles richtig gemacht hat. Die Spieler, die Bayern spektakulär zerlegten — ob Arango, Herrmann oder Reus —, waren alle schon da. Eberl tauschte Trainer Michael Frontzeck gegen Lucien Favre aus. Der Verein raufte sich demonstrativ zusammen".

Die sportlichen Daten, vor allem die Tatsache, dass Borussia zweimal in einer Saison die Bayern bezwungen hat, nähren bei Scherz die Überzeugung, dass am Niederrhein ein Titelkandidat herangewachsen ist. Und er ist überzeugt davon, dass die Entwicklung nicht ins Stocken geraten muss, weil Marco Reus den Verein im Sommer verlassen wird. "Der Borussia wird mit Reus nicht das Herz geraubt", findet Scherz, "wenngleich wichtige Organe weggekauft werden. Sagen wir mal: Milz und Niere."

Die Ablösesumme von 17,1 Millionen Euro hält der Kolumnist für eine große Chance. "Durch klugen Umgang mit den Transfermillionen und weiterhin so überzeugendem Scouting können die Mönchengladbacher zeigen, dass neben der Tradition auch Zukunft in der Borussia steckt." Am Niederrhein werden sie sich den Beitrag vielleicht ausschneiden.

(RP/can)
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