Fußballer des Jahres "Kicker" weist Kritik an Wahl zurück

Nürnberg · Das Fachmagazin "kicker" hat Kritik an der Wahl zum Fußballer des Jahres zurückgewiesen. "Es gab keinen Fehler, der Einfluss auf das Abstimmungsergebnis gehabt hätte. Wir betonen, dass es bei dieser Wahl wie bei allen vorherigen seit 1960 mit rechten Dingen zugegangen ist", schreibt das für die Durchführung der Wahl verantwortliche Blatt auf seiner Internetplattform und entgegnet damit Berichten über eine angeblich fehlerhafte Wahl zum Fußballer des Jahres.

Deutschlands Fußballer des Jahres 2012/13
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Unterdessen fordert der Präsident des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) eine Neuwahl. "Um ein vernünftiges Ergebnis für dieses Jahr zu haben, sollte man eine neue Wahl machen", sagte Erich Laaser dem Sportradio Sport1.fm. Diese Forderung wurde von kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh umgehend zurückgewiesen.

"Ich halte eine Neuwahl für absolut verkehrt. Die Wahl ist juristisch und ethisch ordnungsgemäß abgelaufen", sagte Holzschuh und ergänzte: "Würde man jetzt eine Neuwahl organisieren, tut man Bastian Schweinsteiger keinen Gefallen und man wird ihm auch nicht gerecht. Es wäre ihm gegenüber schon fast eine Denunziation, würde man ihn jetzt erneut zur Wahl stellen."

Der "kicker" räumte allerdings ein, dass es beim Versenden der ersten Wahlunterlagen an die Mitglieder des Verbands Deutscher Sportjournalisten (VDS) durch eine fehlerhafte Datei ein Problem gegeben habe, das aber sofort erkannt und auch umgehend korrigiert worden sei. "In unserem Haus wurde noch in der Nacht reagiert. Jeder Wahlberechtigte erhielt umgehend die korrekten Zugangsdaten für die Wahl. Das ist bei einer so wichtigen Wahl doch eine Selbstverständlichkeit", sagte kicker-Chefredakteur Jean-Julien Beer.

Anschließend sei die Wahl wie jedes Jahr über mehrere Wochen verlaufen. Bei der Teilnehmerzahl habe es schon immer große Schwankungen gegeben. Dass in diesem Jahr weniger Sportjournalisten ihre Stimme abgegeben hatten, könne nicht an dem sofort behobenen Adress-Problem liegen. "Bastian Schweinsteiger führte das Ranking bei dieser Wahl jederzeit an und ist aufgrund seiner sportlichen Leistung zweifellos ein würdiger Sieger", sagte Beer.

Schweinsteiger hatten für seinen Wahlsieg 92 Stimmen gereicht, das waren nur 2,5 Prozent der 3700 möglichen. Der Nationalspieler hatte fünf bzw. sieben Stimmen Vorsprung auf seine Münchner Teamkollegen Franck Ribery (87) und Thomas Müller (85). In diesem Jahr haben sich 527 Sportjournalisten an der Wahl beteiligt, weshalb das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf Experten die Seriösität der Wahl infrage gestellt hatte.

"Ja, es ist unglücklich gelaufen, bei der Wahl ist ein Fehler passiert", sagte kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh Focus online. Er berichtete von einem technischen Versehen, "das irgendwo zwischen Sekretariat und Druckerei" entstanden sei. Holzschuh sagte zudem: "Es war ein menschlicher Fehler, und menschliche Fehler passieren eben."

Bei der Wahl zum Trainer des Jahres hatte Triple-Gewinner Jupp Heynckes (Bayern München) mit 383 von 517 abgegebenen Stimmen deutlich gewonnen, bei den Frauen entschied Ex-Nationalspielerin Martina Müller vom VfL Wolfsburg mit 117 Stimmen die Wahl für sich.

(sid)
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