Karneval, Fortuna, Borussia Brisanter Dreiklang für die Polizei am 11.11.

Düsseldorf/Mönchengladbach · Wenn am Freitag der Karneval im Rheinland startet, finden in Düsseldorf und Mönchengladbach brisante Bundesligaspiele statt. Besonders die Bahnhöfe stehen dabei im Fokus der Polizei.

 Nicht mehr lange bis zum Elften im Elften. (Archiv, Symbol)

Nicht mehr lange bis zum Elften im Elften. (Archiv, Symbol)

Foto: dpa/Federico Gambarini

Karnevalsauftakt an einem Freitag – ein Fest für alle feierwilligen Karnevalisten. Schunkeln, singen, trinken bis tief in die Nacht, und am Samstag ausschlafen. So dürfte der Plan von vielen im Rheinland lauten, die ihr Kostüm schon bereitliegen haben. Doch leider bleibt es erfahrungsgemäß nicht immer und überall bei friedlich-verkleidetem Miteinander. Ein steigender Alkoholpegel und steigendes Aggressionspotenzial sorgen gerade in den Karnevalshochburgen Düsseldorf und Köln erfahrungsgemäß dafür, dass die Polizei vermehrt zu Einsätzen gerufen wird. In diesem Jahr dürfte sich die Landesleitstelle den 11.11. noch einmal dicker im Kalender vorgemerkt haben, denn der Freitag bringt eine Terminkollision von Karneval und Fußball mit sich, die durchaus Fragen aufwirft.

Denn Zweitligist Fortuna Düsseldorf spielt am Abend um 18.30 Uhr gegen den 1. FC Kaiserslautern. Und um 20.30 Uhr empfängt Borussia Mönchengladbach die Namenscousine aus Dortmund. 10.000 Lauterer Fans werden in der Landeshauptstadt erwartet, viele werden per Zug über Köln anreisen. Genauso werden viele der erwarteten circa 7000 Dortmunder Anhänger per Zug aus dem Ruhrgebiet über Düsseldorf nach Gladbach fahren. Beide Fanlager verbindet eine tiefe Abneigung.

Diese beiden durchaus brisanten Ansetzungen gepaart mit Zigtausenden Karnevalisten ergibt für Polizeivertreter eine Gemengelage in der Dunkelheit, die sie gerne vermieden hätte. Erich Rettinghaus, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft in NRW, sagte: „Zeitgleich Karnevalsauftakt und die beiden Fußballspiele wird uns als Polizei wieder vor enorme Herausforderungen stellen. Ich hoffe, dass wir mit den Kräften auskommen werden. Bei der Terminierung der beiden Spiele haben sich die Verantwortlichen mit Sicherheit keine Gedanken darübergemacht, dass an dem Tag der 11. 11. ist – aber das hätten sie tun müssen. Das ist schließlich ein Datum, das allgemein bekannt ist. Aus polizeilicher Sicht sollen solche Spiele und Karneval nicht an einem Tag stattfinden.“

Michael Mertens, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in NRW, sagte zu Ansetzungen von Fußballspielen: „Grundsätzlich sollte bei der Terminierung von Fußballspielen auf die Polizei Rücksicht genommen werden. Hochrisikospiele sollten aus Polizeisicht gerade in der dunklen Jahreszeit nicht in den Abend gelegt werden. Häufig steht aber bei den Ansetzungen leider der Kommerz und nicht der Sicherheitsgedanke im Vordergrund. Das sehen wir immer wieder“

In Mönchengladbach und Düsseldorf sieht man dem Freitag indes deutlich entspannter entgegen. Die Polizei Mönchengladbach, die am Freitag rund um den Borussia-Park im Einsatz ist, teilt auf Nachfrage unserer Redaktion mit: „Das Spiel gegen Dortmund wird betrachtet wie jedes anderes Spiel auch, da es kein Risikospiel wie zum Beispiel das Derby gegen Köln ist. Deshalb haben wir keine Bedenken aufgrund der parallelen Veranstaltungen in Düsseldorf oder Köln“, sagte ein Polizeisprecher. 54.042 Zuschauer werden erwartet, das Stadion ist damit zum zweiten Mal in dieser Saison ausverkauft.

Beim Klub blickt man ebenfalls recht entspannt auf den Freitagabend, das vereinseigene Ordnungspersonal sei genauso aufgestellt wie bei anderen Partien. Borussia vertraue zudem der Einschätzung der Polizei, heißt es.

Fortuna teilt eine solche Zuversicht: „Auf die Spieltermine haben wir als Clubs keinen direkten Einfluss. Wir nehmen die Termine wie sie kommen“, teilte der Verein mit. Aus Sicht der Sicherheit sei man – wie vor jedem Spiel – im regelmäßigen Austausch mit den Behörden. „Inhaltlich ist der Spieltermin für unsere Fans reizvoll, da der Karneval in unserer Stadt einen hohen Stellenwert hat.“

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