Nach nur acht Spielen Kaiserslautern entlässt Trainer Balakow

Düsseldorf · Ein neuer Anfang ohne Altlasten: Klubchef Stefan Kuntz hat seinen Fehler bei der Trainerwahl eingestanden und die Amtszeit von Krassimir Balakow beim viermaligen deutschen Meister 1. FC Kaiserslautern nach nur 57 Tagen beendet.

Bundesliga 11/12: Balakow-Debüt geht gründlich daneben
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Das bestätigte der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Rombach dem Radiosender SWR am Freitag. Die Entscheidung soll Balakow bereits am Donnerstagabend mitgeteilt worden sein.

Damit hat die Chefetage des Bundesliga-Absteigers den Weg für einen unbelasteten Neustart mit einem neuen Trainer in der 2. Liga frei gemacht. Wer künftig verantwortlich zeichnen wird, ist offen. Laut Rheinpfalz sind unter anderem Ciriaco Sforza, Franco Foda und Roger Schmidt im Gespräch, die alle eine Lauterer Vergangenheit haben. Balakow brachte mit sieben Pleiten in acht Spielen unter seiner Regie wohl eine zu große Hypothek für den Kampf um den direkten Wiederaufstieg mit.

Balakow hatte am 22. März die Nachfolge von Marco Kurz angetreten, um die Pfälzer vor dem Abstieg zu retten. Der 46 Jahre alte Bulgare, dessen Fehlen bei der Mitgliederversammlung am 9. Mai bereits als Indiz für einen bevorstehenden Abschied gewertet wurde, führte allerdings keine sportliche Wende herbei. Die Roten Teufel stiegen als abgeschlagener Tabellenletzter zum dritten Mal nach 1996 und 2006 aus der Bundesliga ab.

Balakow (zuvor Hajduk Split), dessen Vertrag bis zum Ende der kommenden Spielzeit für die 1. und 2. Liga galt, musste die schlechteste Saison in der Bundesliga-Geschichte der Roten Teufel mitverantworten. Nachdem Kuntz noch im April erklärt hatte, der ehemalige Profi des VfB Stuttgart solle den Neuaufbau leiten, führten die schwachen Auftritte der Mannschaft am Ende der vergangenen Spielzeit zu einem Umdenken beim Vorstandsvorsitzenden.

Kuntz hatte zuletzt bereits Fehler eingeräumt und die Verantwortung für den Abstieg übernommen. Um sich nicht weiter angreifbar zu machen, hatte der Europameister von 1996 schon bei der Mitgliederversammlung ein Bekenntnis zu Balakow verweigert und Gespräche mit offenem Ausgang angekündigt.

Nicht nur Balakow ist vom großen personellen Umbruch, den der Klubchef als notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Saison ansieht, betroffen. Auch die Profis Sandro Wagner, Nicolai Jörgensen, Thanos Petsos, Dorge Kouemaha, Lucas und Kevin Trapp werden den auf zehn Millionen Euro zusammengestrichenen Etat nicht mehr belasten. Die Zukunft von Kapitän Christian Tiffert, Pierre De Wit, Ilijan Micanski, Clemens Walch, Gil Vermouth und Chadli Amri ist offen. Als Neuzugänge stehen Mimoun Azaouagh und Albert Bunjaku fest.

(sid)
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