Kölner Schiedsrichter-Ärger Schmadtke nennt Schiedsrichter "Eierkopp"

Bremen · Plötzlich saß Jörg Schmadtke auf der Pressetribüne. Als die zweite Hälfte der Bundesliga-Partie zwischen Werder Bremen und seinem 1. FC Köln angepfiffen wurde, war die Anwesenheit des Managers auf der Trainerbank nicht mehr erwünscht.

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"Ich habe den Schiedsrichter Eierkopp genannt", gab Schmadtke später zu. Aber: "Im Rheinland, wo ich herkomme, ist das keine Beleidigung." Das sah Schiedsrichter Guido Winkmann aus dem niederrheinischen Kerken offenbar anders. Was war passiert?

Schmadtke hatte sich über den umstrittenen Elfmeterpfiff Winkmanns in der 36. Minute aufgeregt. Denn der Unparteiische hatte sich nach der leichten Berührung von Kölns Dominique Heintz mit Bremens Anthony Ujah nicht bei den Spielern erkundigt, ob es tatsächlich ein Foul war. Das hatte Winkmann aber vorher bei einer Ecke getan. "Die Ungleichbehandlung kann ich nicht nachvollziehen, das ärgert mich jedes Mal", meinte Schmadtke. Und musste anschließend das 1:1 (1:0) auf der Tribüne verfolgen. "Wir haben uns unterhalten, der Schiedsrichter meinte, eine Beleidigung vernommen zu haben." Die aus seiner Sicht keine war. Ob der Verweis noch weitere Konsequenzen für den 51-Jährigen hat, ist unklar. Immerhin zeigte er sich anschließend einsichtig: "Es war nicht richtig, das zu sagen."

Aus Kölner Sicht weitaus erfreulicher war das, was der FC auf dem Platz gezeigt hatte. Denn nach zuvor drei Spielen ohne Tor trafen die Kölner endlich wieder und retteten ein Unentschieden gegen den Gastgeber aus Bremen. Dass es für Werder Bremen nicht zum Dreier reichte, lag auch am Unglücksraben Anthony Ujah. Ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Klub Köln versagten dem Angreifer die Nerven. Mit seinem selbst provozierten Elfmeter scheiterte er an FC-Schlussmann Timo Horn, der Ujahs Lieblingsecke noch aus gemeinsamen Trainingseinheiten kannte. Werder ließ die Großchance auf das 2:0 vor der Pause liegen (38.) und die Kölner konnten durch Dusan Svento (79.) den frühen Führungstreffer von Jannik Vestergaard (4.) vor 40.727 Zuschauern egalisieren.

Der erneut starke Torwart Horn sprach von "einem Punkt der Moral". Auch Trainer Peter Stöger lobte die verbesserte Körpersprache nach schwachen dreißig Minuten zu Beginn. "Wir sind nicht unzufrieden", sagte der Österreicher, der mit seinem Team schon 21 Punkte gesammelt hat. Unzufrieden war nach dem Spiel einzig Jörg Schmadtke.

(RP)
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