Bundesliga-Kommentar Jenseits des FC Bayern

Düsseldof · In formvollendetem Paragrafen-Deutsch liest sich das so: "Aufgabe des Ligaverbandes ist es, die ihm zur Nutzung vom DFB exklusiv überlassenen Vereinseinrichtungen Bundesliga und 2. Bundesliga zu betreiben und ... den deutschen Fußballmeister ... und die Teilnehmer an den internationalen Wettbewerben zu ermitteln." Einen wesentlich Teil ihres in dieser Präambel festgehalten Zwecks hat die Deutsche Fußball-Liga vorbildlich erfüllt: Sie hat einen Meister ermittelt – und das auch noch in Rekordgeschwindigkeit.

Bundesliga: Die frühesten Titel-Entscheidungen und Meister in der Geschichte
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Die frühesten Titel-Entscheidungen in der Bundesliga

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Foto: dpa/Alexander Hassenstein

In formvollendetem Paragrafen-Deutsch liest sich das so: "Aufgabe des Ligaverbandes ist es, die ihm zur Nutzung vom DFB exklusiv überlassenen Vereinseinrichtungen Bundesliga und 2. Bundesliga zu betreiben und ... den deutschen Fußballmeister ... und die Teilnehmer an den internationalen Wettbewerben zu ermitteln." Einen wesentlich Teil ihres in dieser Präambel festgehalten Zwecks hat die Deutsche Fußball-Liga vorbildlich erfüllt: Sie hat einen Meister ermittelt — und das auch noch in Rekordgeschwindigkeit.

Bundesliga, 28. Spieltag: Pressestimmen
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Runde 1 nach dem 24. Bayern-Titel bot nun ein Höchstmaß an Gesprächsstoff (allerdings auch vornehmlich mittelprächtigen Fußball). Millionen-Jongleur Uli Hoeneß und Milliardär Dietmar Hopp umarmen einander auf der Tribüne, und in Freiburg liefern sich zwei Trainer einen beispiellosen verbalen Schlagabtausch. Es menschelt. Prächtige Tore, harte Attacken, schönes Wetter, volles Programm. So darf's bitte noch ein Weilchen weitergehen.

Noch interessanter wäre es geworden, wenn der Schiedsrichter in Wolfsburg auf einen Treffer für den VfL entschieden hätte, als Frankfurts Torwart Kevin Trapp den Ball auf oder knapp hinter der Linie balancierte. Oder wenn die Wolfsburger wegen dieses nicht-gegebenen Vielleicht-Tores Punkte im Kampf um die Teilnahme an den internationalen Wettbewerben (siehe: DFL-Präambel) gelassen hätten. Das wäre jedenfalls eine pikante Note am Ende einer Woche gewesen, in der es sich die knausrigen Bundesligisten leisten, die Einführung der Torlinientechnik abzulehnen.

Die nächsten Wochen halten noch Themen genug bereit. Gladbach in die Champions League? Der HSV und/oder Stuttgart in die Zweite Liga? Oder gar die Exoten des SC Paderborn in die Bundesliga? Mit diesen Gedanken darf oder muss man sich anfreunden. Wer redet da noch über Bayern München?

(RP)
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