Borussia Mönchengladbach Jantschke wieder auf der "Sechs"

Mönchengladbach · Der Rechtsverteidiger soll im Duell beim designierten Meister in Dortmund wieder im defensiven Mittelfeld aushelfen. Auf der Position hatte er im vergangenen Spiel gegen Köln getroffen. Borussia bangt noch ein wenig um ihren Star: Marco Reus humpelte gestern vom Trainingsfeld.

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Foto: rpo

Eigentlich war es nur ein Scherz. "Vielleicht habe ich meine Position gefunden", sagte Borussias Tony Jantschke am vergangenen Wochenende nach dem Sieg gegen Köln. Der 21-Jährige hatte auf der Doppelsechs mitten im Spiel den verletzten Roman Neustädter ersetzen müssen, dabei auf ungewohnter Position eine ziemlich ordentliche Leistung abgeliefert — und zudem per Kopf sein zweites Karrieretor erzielt.

Der Jung-Nationalspieler zog seine Aussage zwar sofort wieder zurück. Auf der Rechtsverteidigerposition fühle er sich deutlich wohler, wie er betonte. Doch nun hat Jantschke den Salat. Dank seines guten Spiels gegen Köln darf er auch am Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker) gegen Dortmund wieder den weiter verletzten Neustädter im defensiven Mittelfeld ersetzen.

Erste Wahl für Favre

"Tony ist ein intelligenter Spieler, er kann auf vielen Positionen spielen", sagt Trainer Lucien Favre. Die Polyvalenz, die von Favre so geliebte Vielseitigkeit ist es, die den 21-Jährigen angesichts der Verletzung von Thorben Marx zum ersten Ersatz-Kandidaten im Mittelfeld macht. Vor Tolga Cigerci. Und vor Alexander Ring. Dem Duo attestiert Favre zwar ein großes Potenzial. Er ist gleichzeitig jedoch noch nicht so wirklich von ihrem Entwicklungsstand überzeugt.

Die Personalie Jantschke/Neustädter ist nicht die Einzige, die Favre im Duell beim designierten Meister in Betracht ziehen muss. Igor de Camargo wird aufgrund einer Grippe definitiv fehlen. Der belgische Brasilianer sitzt aktuell zwar nur auf der Bank, er ist jedoch für Borussia immer eine Alternative im Sturm — und einer, der wichtige Tore schießt.

Womöglich hätte Favre den 28-Jährigen morgen in Dortmund sogar richtig gut gebrauchen können. Denn auch Marco Reus' Einsatz ist noch fraglich. Der Bald-Ruhrpottler humpelte gestern beim Training vom Platz.

Der Knöchel schmerzte. Eine genaue Diagnose steht noch aus — ein Einsatz wird sich wohl kurzfristig entscheiden. Kaum denkbar jedoch, dass Reus, der mit 17 Toren Borussias unumstrittener Top-Torjäger ist, das Duell freiwillig ausfallen lässt. Alleine schon, um möglichen Vorwürfen, er würde nicht gegen seinen neuen Verein spielen wollen, aus dem Weg zu gehen.

Er würde einiges verpassen: Ein ziemlich stimmungsvolles Duell im ausverkauften ehemaligen Westfalenstadion. Mit einem Sieg gegen Gladbach wäre der BVB Meister, bei einer Niederlage der Münchener am Nachmittag in Bremen wäre dies sogar schon vor dem Anpfiff der Abendpartie der Fall. Eine merkwürdige Konstellation. Eine jedoch, die Lucien Favre völlig kalt lässt.

"Es ist völlig egal, ob Dortmund vorher Meister werden kann oder nicht", sagt der Schweizer. "Man kann nämlich überhaupt nicht einschätzen, was passiert. Vielleicht sind sie dann ja total euphorisiert und spielen wie im Rausch. Egal wie — Dortmund wird gegen uns alles geben."

(RP/rl/seeg)
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