Wett-Skandal Jansen soll Bundesligaspiel verschoben haben

Frankfurt/Main (rpo). Erstmals ist der konkrete Verdacht aufgekommen, dass ein Bundesligaspiel im Rahmen der Wettaffäre verschoben worden sein könnte. Der geständige Robert Hoyzer hat angeblich Bundesliga-Schiedsrichter Jürgen Jansen aus Essen vorgeworfen, die Begegnung Kaiserslautern gegen Freiburg am 27. November 2004 wesentlich beeinflusst zu haben.

Das berichteten die "Süddeutsche Zeitung" und "Bild" am Dienstag. Jansen hatte am Montag in einer eidesstattlichen Erklärung eine Beteiligung an Manipulationen zurückgewiesen.

In dem Spiel, das Kaiserslautern 3:0 gewann, soll Jansen den Berichten zufolge zwei Stürmerfouls des Lauterer Spieles Carsten Jancker nicht geahndet haben. Die "Süddeutsche" berichtete, nach Hoyzers Verständnis habe Jansen mitgeholfen, dass die Wette des inzwischen festgenommenen Ante S. gestanden habe. Das gehe aus den Vernehmungen bei der Staatsanwaltschaft hervor.

Laut "Bild", die sich auf Ermittlerkreise beruft, soll Jansen über einen Mittelsmann für die kroatische Wettmafia angeworben worden sei. Dabei soll es sich um den früheren FIFA-Schiedsrichter Wieland Ziller aus Dresden gehandelt haben. Dieser wies in dem Blatt die Anschuldigung zurück: "Ich habe mit dem Fall nichts zu tun."

Jansen streitet ab

Jansen hatte in einer eidesstattlichen Erklärung jegliche Verbindung mit Spielmanipulationen zurückgewiesen. In der Erklärung vom Montag teilte der Referee laut Deutschem Fußball-Bund (DFB) mit, dass die gegen ihn in der Presse veröffentlichten Spekulationen und Vorwürfe jedweder Grundlage entbehrten. Insbesondere habe Jansen versichert, zu keiner Zeit in rechtswidriger Weise Spielausgänge beeinflusst zu haben und keinerlei Kontakte zu der "Wett-Mafia" gehabt zu haben - "weder persönlich noch über Dritte".

Der Schiedsrichter aus Essen war zunächst für das Sonntagsspiel zwischen Werder Bremen und Hansa Rostock angesetzt, wurde jedoch kurzfristig von der Leitung entbunden, nachdem sein Namen in Medienberichten über den Wettskandal genannt worden war. Wie der DFB weiter mitteilte, hat Jansen inzwischen einen Anwalt mit der Wahrnehmung seiner Interessen beauftragt.

(ap)
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