Magath zur Situation in Schalke "Ich bin kein Schönwettercoach"

Gelsenkirchen (RPO). Nach tagelangen Spekulationen über eine vorzeitige Beendigung seines bis 2013 laufenden Vertrages hält der Verein zumindest bis zum Spiel gegen Eintracht Frankfurt am Samstag an dem 57-Jährigen fest.

Die Magath-Posse: So reagieren die Fans
11 Bilder

Die Magath-Posse: So reagieren die Fans

11 Bilder

Für Magaths engen Vertrauten, Pressesprecher Rolf Dittrich, kam dagegen am Donnerstag überraschend das Aus. Der Vorstand hatte den 42-Jährigen mit sofortiger Wirkung und ohne Magath zu informieren freigestellt. Auf die Frage, ob dies nicht ein Vertrauensbruch darstelle, antwortete Magath: "Das kann man so sehen."

Auf der Pressekonferenz am Freitagnachmittag äußerte sich Magath wie folgt zur Situation in Schalke:

Welchen Einfluss hat die aktuelle Situation auf das Spiel am Samstag gegen Eintracht Frankfurt?

Magath: "Mit unterschiedlichen Situationen muss man als Trainer leben. Man muss sich immer wieder auf neue Situationen einstellen, das muss ich jetzt machen. Die Mannschaft händelt das, was an Unruhe verursacht wird, ganz gut."

Wie beurteilen Sie denn vor dem Spiel als Vorstandsmitglied die Gesamtsituation?

Magath: "Ich freue mich, dass wir das Pokalfinale erreicht und berechtigte Hoffnungen haben, in den europäischen Wettbewerb zu kommen, und dass wir in Europa zu den besten Acht zählen. Das bedeutet für den Verein auch viel Geld."

Der Aufsichtsratschef Clemens Tönnies hat Sie zu einem klärenden Gespräch eingeladen. Werden Sie hingehen?

Magath: "Ich glaube, wenn man ein Gespräch führen will, müsste man es nicht unbedingt öffentlich ankündigen. Man könnte sich verabreden, es führen und erstmal gucken, was rauskommt, bevor man an die Öffentlichkeit geht. Wir werden uns, so ist es besprochen, am Wochenende treffen."

Die Spieler sollen sich beim Aufsichtsrat über Ihre rüde Art beschwert haben.

Magath: "Ich bin nicht einer der Trainer, die ihre Spieler ständig streicheln und ihnen Zucker in den Hintern blasen. Ich habe immer viel verlangt, das ist bekannt. Ich arbeite so, seit ich Trainer bin. Solange ich erfolgreich bin, werde ich meine Arbeitsweise nicht ändern."

Warum haben Sie sich als Vorstandsmitglied entschieden, sich von Ihrem Sprecher Rolf Dittrich zu trennen?

Magath: "Ich habe mich nicht entschieden, mich von Rolf Dittrich zu trennen. Mein Sohn hat mir gesagt, da läuft im Fernsehen, dass Schalke Dittrich entlassen hat. Für mich ist das auch etwas überraschend gewesen."

Die anderen Vorstandsmitglieder Peter Peters und Horst Heldt haben die Entscheidung also ohne Sie getroffen. Ist das ein Vertrauensbruch?

Magath: "Es sieht so aus."

Was heißt das jetzt für Sie?

Magath: "Weiterarbeiten. Ich bin kein Schönwettercoach. Ich wusste, dass Schalke ein ganz schwieriger Verein ist, darum bin ich ja gekommen. Der Verein präsentiert sich jetzt wieder so wie seit Jahrzehnten. Ich bin bereit weiterzumachen. Mein Auftrag von Herrn Tönnies war, etwas zu verändern, neue Strukturen zu schaffen. Man hat mir noch nicht gesagt, dass man das wieder ändern und lieber so weitermachen will wie bisher."

Ist das Verhältnis zu Torwart Manuel Neuer gestört? Er soll sich ja über Sie beklagt haben.

Magath: "Es war schon immer meine Art, auf Spieler zuzugehen und zu fragen, ob etwas ist. Das habe ich gemacht, es ist alles in Ordnung."

Nun wird Ihnen nicht nur in der Arbeit mit der Mannschaft, sondern auch im Verhältnis zu den Mitarbeitern Kälte vorgeworfen.

Magath: "Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich bin nicht der, der jeden in den Arm nimmt, aber ich bin immer gesprächsbereit."

(SID/sgo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort